Es war in einer Kette grauslicher Aussagen eine der allergrauslichsten: Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien, das vermutlich bis zu 50.000 Menschenleben gefordert hat und unbeschreibliche Not und schreckliches Elend ausgelöst hat, postete Udo Landbauer, der Ende Jänner als Spitzenkandidat der FPÖ Niederösterreich bei den Landtagswahlen das bei weitem beste Ergebnis aller Zeiten für die Blauen im Land eingefahren hat, in Zusammenhang mit der österreichischen Hilfe für die Beben-Opfer seine Kritik an „Millionengeschenken an das Ausland“. Es sei unglaublich, „mit welcher Unverfrorenheit gerade grüne Politiker immer wieder unser Steuergeld an das Ausland verschenken. 5 Millionen für die Ukraine von Frau Gewessler, 3 Millionen von Herrn Kogler für die Türkei“, schrieb Landbauer in einem Posting auf Facebook. Danach sickerte zwar durch, dass das Posting womöglich gar nicht von Landbauer selbst stammte, sondern von einer Agentur. Aber der St. Pöltener Schmalspur-Kickl hat sich von diesem gefährlichen Schwachsinn weder wirklich distanziert noch gar dafür entschuldigt. Gegangen war es um drei Millionen Euro für humanitäre Hilfe, die ÖVP-Außenminister Schallenberg für die Türkei angekündigt hatte. Mit solchen „Millionengeschenken“ müsse Schluss sein, hatte der Blaue gefordert. Während er und seine Kameraden immer wieder den Nerv vieler im Land treffen - da hat er ganz ganz weit danebengezielt. Denn sehr viele Österreicher zeigen im Gegensatz zu Landbauer & Co. Herz für die so schwer geprüften Menschen in der Türkei und in Syrien. Ja, denn so sind wir nicht! Selten wäre dieser in ganz anderem Zusammenhang geäußerte Präsidenten-Sager so richtig wie hier.
So sind wir! In unseren Redaktionen langen viele Anfragen ein, wie man denn den Erdbeben-Opfern helfen könne. Daher haben wir in unserer heutigen Ausgabe die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Unter anderem: Am besten mit Geldspenden, wie es etwa von der Caritas oder Care heißt, die vor Ort helfen. Ab welchem Betrag? „Jeder einzelne Spendeneuro hilft - auch kleine Beträge können Not und Leid der betroffenen Menschen lindern“, erklärt dazu eine Sprecherin vom Roten Kreuz. Schon Geldspenden im Wert von 30 bis 35 Euro könnten eine Person mit Hygieneartikeln, Lebensmitteln oder Matratze und Decke versorgen. 120 Euro etwa schützen bis zu 300 Personen durch Decken vor einer Auskühlung, weiß Laura Leyser von „Ärzte ohne Grenzen“. Die von enormem Hilfsbedarf spricht. Den Menschen fehle alles. Leyser: „Wir sind vor Ort, aber wir können unsere medizinische Nothilfe nur mit der Unterstützung der Spender leisten. Gemeinsam retten wir Leben und lindern Leid.“ Zeigen wir, dass wir so sind!
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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