Keine Tsunami-Warnung
Tödlicher Tropensturm und Erdbeben in Neuseeland
Der Tropensturm „Gabrielle“ hat nicht nur für schwere Verwüstungen in Neuseeland gesorgt, sondern auch nach Regierungsangaben seit Montag mehrere Tote gefordert. Eines der Todesopfer sei ein Feuerwehrmann, der bei einem Erdrutsch verschüttet worden war. Auch ein Kind befindet sich unter den Toten. Im Zuge des tropischen Zyklons sind außerdem Tausende Menschen in Neuseeland obdachlos geworden. Am Mittwoch erschütterte dann Neuseeland auch noch ein Erdbeben der Stärke 6,1.
Das Zentrum lag nahe der Hauptstadt Wellington in etwa 48 Kilometern Tiefe im Meer, jedoch waren die Erdstöße in vielen Landesteilen zu spüren. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht. Über mögliche Verletzte oder Schäden ist vorerst nichts bekannt. Innerhalb kurzer Zeit hätten rund 60.000 Menschen im Internet gemeldet, dass sie die Erdstöße deutlich gespürt hätten, darunter auch in der größten Stadt Auckland sowie im auf der Südinsel gelegenen Christchurch, berichtete die Zeitung „New Zealand Herald“. Viele beschrieben das Beben als „massiv und angsteinflößend“. Es habe fast 30 Sekunden gedauert, hieß es. Augenzeugen sagten, sie hätten unter Tischen Schutz gesucht. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf 5,7.
„Gabrielle“ hatte am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern auf Neuseelands Nordinsel gewütet. Der Zyklon brachte heftige Regenfälle und bis zu elf Meter hohe Wellen mit sich. Mancherorts standen die Wassermassen so hoch, dass nur noch Häuserdächer zu sehen waren. Die Einsatzkräfte waren mit zahlreichen Helikoptern im Einsatz, um Menschen zu retten, die sich auf die Dächer geflüchtet hatten. Nach Angaben des Ministers für Notfallmanagement, Kieran McAnulty, waren zudem noch immer mehr als 140.000 Menschen ohne Strom. Er sprach von einem „massiven, beispiellosen Wetterereignis“, Regierungschef Chris Hipkins vom „schwerwiegendsten Wetterereignis“ des Landes in diesem Jahrhundert.
Brücken weggespült, Straßen unpassierbar
Am schlimmsten betroffen war die Region Hawke‘s Bay auf der Nordinsel. Militärlaster hätten dort etwa 9000 Menschen in Sicherheit gebracht, berichtete der Sender Radio New Zealand am Mittwoch. Sie sollen zunächst in einem Sportzentrum in der Stadt Hastings untergebracht werden. Brücken wurden fortgeschwemmt, Straßen waren unpassierbar. Einige Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Am Mittwoch war nach Angaben der Behörden das Schlimmste zwar offenbar überstanden, „aber wir sind noch nicht außer Gefahr“.
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