Panzer-Zug statt Flug
Putin ändert aus Angst seine Reisegewohnheiten
Seit der russischen Invasion in die Ukraine reist Kremlchef Wladimir Putin vermehrt mit dem Zug, anstatt wie zuvor mit dem Flugzeug. Das hat nichts damit zu tun, dass der russische Präsident umweltbewusster geworden wäre - vielmehr dürfte es ihm um seine Sicherheit gehen. Denn in den gepanzerten Waggons seines Spezialzugs ist er besser geschützt als in der Luft. Er soll Angst vor Terroranschlägen haben.
Über Putins Umstieg auf Schiene berichtete die Plattform Dossier Center, die der Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski (59) betreibt. Das Medium beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle, die mit Putin bekannt sein soll. Diese Informationen seien durch eine weitere Quelle mit Nähe zur russischen Präsidialverwaltung bestätigt worden.
Die gepanzerten Waggons des Präsidenten soll ich äußerlich kaum von vielen normalen, russischen Waggons unterscheiden - auch sie sind weiß, mit grauen und roten Akzenten. Auf den Dächern befinden sich jedoch Funkantennen, die eine verschlüsselte Kommunikation ermöglichen. Diese sind unter Abdeckungen versteckt.
Schwere Panzerung erfordert zusätzliche Achse
Es gibt noch andere Unterschiede: Denn Putins Zug wird von drei Lokomotiven gezogen, seine Panzerung schützt vor Anschlägen. Statt wie üblich vier Achsen verfügen die Waggons wegen des größeren Gewichts durch die Panzerung über sechs Achsen. Im Präsidentenwaggon gibt es ein Schlaf- und ein Konferenzzimmer, die Entourage des Kremlchefs reist in eigenen Waggons. Ein spezieller Waggon ist zudem so umgebaut, dass er für verschlüsselte Kommunikation genutzt werden kann. Der Zug soll fast rund 13 Millionen Euro gekostet haben.
Eisenbahn-Fahrplan wird für Sonderzug umgestellt
Doch nicht nur die Panzerung sorgt für Sicherheit: Im Gegensatz zu Flugzeugen, deren Routen durch verschiedene Dienste verfolgt werden können, lassen sich Zugbewegungen nicht so einfach beobachten. Nur eine weitere Person soll den Zug außer Putin benutzen dürfen - das sei Premierminister Michail Mischustin, so die Plattform. Damit der Sonderzug ohne Halt und mit Höchstgeschwindigkeit reisen können, werde zudem der Fahrplan der Eisenbahngesellschaft umgestellt.
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