Da ist die Goldmedaille! Mikaela Shiffrin ist Riesentorlauf-Weltmeisterin. Die US-Amerikanerin triumphierte am Donnerstag vor der Italienerin Federica Brignone und Ragnhild Mowinckel aus Norwegen. Aus dem ÖSV-Team schaffte es keine Läuferin in die Top Ten. Franziska Gritsch landete als beste Österreicherin auf Rang zwölf.
Mikaela Shiffrin hat ihre siebente Goldmedaille bei alpinen Ski-Weltmeisterschaften gewonnen und ist obendrein die erste Frau überhaupt, die bei sechs aufeinanderfolgenden Titelkämpfen zumindest eine Goldene gewonnen hat - und das in vier Disziplinen.
Der Endstand:
Von Trainer getrennt
„Das ist unglaublich. Ich war so nervös“, sagte Shiffrin in einer ersten Reaktion. „Ich kann es nicht glauben.“ Sie habe einfach den Fokus auf das gute Skifahren aufrecht erhalten wollen, „und das war heute wirklich schwierig. Es sind Weltmeisterschaften.“ Sie sei voll am Limit gewesen.
Die Gold-Erlösung kam mitten in für sie turbulenten Zeiten. Vor knapp zwei Tagen hatte ihr persönlicher Cheftrainer Mike Day, mit dem sie seit 2016 zusammengearbeitet hatte, nach einem Zerwürfnis das Handtuch geworfen. Shiffrin hatte ihm mitgeteilt, dass sie nach dem Ende der laufenden Saison nicht mehr mit plane, wie es vom US-Verband hieß. Danach reiste Day sofort Richtung USA ab.
Shiffrin war als Führende nach dem ersten Durchgang mit 0,12 Sek. Vorsprung auf Tessa Worley in die Entscheidung gegangen. Die Französin rutschte dann über den Innenski weg. Shiffrin fuhr im unteren Abschnitt nicht fehlerfrei, rettete aber 0,12 Sek. Vorsprung auf Kombi-Weltmeisterin Brignone und 0,22 auf Mowinckel ins Ziel, die bereits die achte Medaille für Norwegen eroberte. Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz verpasste Bronze als Vierte um neun Hundertstelsekunden. Petra Vlhova kam bei ihrem ersten WM-Auftritt in Frankreich nicht über den Rang sieben hinaus.
„Paar Meter zu viel gefahren“
Gritsch begann in beiden Durchgängen stark, nur um im unteren Teil jeweils Zeit zu verlieren. „Es waren sehr, sehr viele Teilstücke richtig lässig. Leider habe ich wieder kurz vorm Ziel etwas verloren“, meinte die Tirolerin. „Ich habe gedacht, ich muss noch sauber fertig fahren, dann bin ich ein paar Meter zu viel gefahren.“ Katharina Liensberger belegte den 24. Platz. Julia Scheib und Ricarda Haaser schieden aus.
„Es macht Spaß da zu fahren. Es war aber natürlich nicht die Leistung, die ich mir gewünscht und vorgestellt habe. Ich habe schon während dem Fahren gespürt, es war nicht so der Speed nach vorne da. Das ist da extrem entscheidend“, sagte Liensberger. Sie denke nicht, „dass es am Ski gelegen ist“. Ob sie überhaupt das nötige Vertrauen für die Attacke auf der Piste habe, wurde die Vorarlbergerin gefragt: „Das werden wir sehen, wie schnell ich das hinkriege. Grundsätzlich habe ich ein gutes Vertrauen in den letzten Trainings aufbauen können.“
All-in ging nach hinten los
Scheib war als Halbzeit-18. im Finale zu direkt unterwegs und verpasste ein Tor. Die Steirerin hatte sich volle Attacke vorgenommen. „Davon habe ich zehn Prozent umsetzen können“, sagte sie nach ihrem ersten Lauf. „Es war eher Verteidigen als Attacke. Ich bin von oben weg nie in den Rhythmus gekommen, dann war alles ein bisschen stressig.“ Im zweiten Durchgang „wollte ich all-in gehen. Ich wollte Zeit gutmachen und ein paar Plätze aufholen. Ich bin dann einfach zu gerade reingefahren“.
Sorgen um Haaser
Haaser, die Bronze-Gewinnerin in der Kombination, fädelte im ersten Durchgang ein und berichtete von Schmerzen im Knie. „Es ist schon belastbar, ich kann draufsteigen. Aber wenn ich hinten den Fuß hochziehen muss, tut es schon ein bisschen weh. Ich hoffe, dass nicht allzu viel fehlt.“
Brignone hatte sich in den vergangenen Tagen noch mit einer Erkältung und Fieber herumschlagen müssen, wollte das aber nicht als Ausrede nehmen. „Ich bin so glücklich, dass ich gesund genug war. Ich habe meine Energie zusammengenommen“, sagte sie. „Ich bin normal so gestresst, das war ich nicht, nur glücklich, dass ich fahren konnte. Dass ich so knapp an Gold war, tut ein bisschen weh. Aber es war großartig.“ Mowinckel berichtete, das Gefühl sei „Wahnsinn, unglaublich schön. Ich wusste, heute ist alles oder nichts“.
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