Hollywoodstar Jane Fonda hat ihren Opernball-Gastgeber Richard Lugner bei einer Pressekonferenz in der Lugner City streng und zugleich sehr charmant zurechtgewiesen. Ansonsten gab sie sich locker und gut gelaunt, mit viel Schmäh.
Während die berühmte Schauspielerin in der Lugner City vor Journalisten über ihre neuesten Filmprojekte redete, unterhielt sich Richard Lugner mit jemandem hinter ihrem Rücken. Etwas, das die Schauspielerin gar nicht gut fand. Mit einem deutlichen „Pscht!“ und dem Finger auf den Lippen wies sie ihn streng an, still zu sein.
„Ich kann mich nicht konzentrieren, ich bin müde“, erklärte die 85-Jährige, die im dunklen Hosenanzug und mit einem langen Schal, den sie im Museumsshop der Secession gekauft hat, erschienen war.
Glaubte an Opernbesuch
Im Pressegespräch gab sie dann zu, dass sie ursprünglich gedacht hatte, sie würde mit Lugner in die Oper gehen. Erst hier habe sie herausgefunden, dass sie auf einen Ball, den berühmten Opernball, gehen werde. „Ich will ehrlich sein, ich dachte bis gestern, dass ich eine Opernaufführung besuche“, verriet die Schauspielerin.
Über den Ball wusste sie demnach auch nicht viel. „Ich werde vielleicht den Präsidenten besuchen, Interviews geben, Leuten beim Tanzen zusehen und dann wieder schlafen gehen“, sagte Fonda.
Sie wäre außerdem noch nie neben jemandem gesessen, nach dem eine Stadt benannt wurde. „Die Lugner City“.
Sie ist erstaunt, dass er fünf Jahre älter sei als sie. „Er ist erstaunlich“. Sie habe ihn aber erst gerade kennengelernt, weil sie vorher müde war. „Er war so oft wie mein Vater verheiratet. Fünfmal. Das ist okay.“
„Könnte auseinanderfallen“
Tanzen werde sie am Opernball nicht. „Ich bin alt und könnte auseinanderfallen.“ Sie habe eine künstliche Schulter und eine künstliche Hüfte.
Kritik übte die Umweltaktivisten daran, dass die Oper die OMV als Sponsor hat und forderte diese auf, kein Geld von der fossilen Industrie anzunehmen.
Ihren Auftritt nutzte Fonda gleich für mehrere Appelle für mehr Klimaschutz. So verteidigte sie etwa das Vorgehen der „Letzten Generation“. Sie verstehe zwar, dass er für Unmut sorge, wenn sich junge Leute auf die Straße kleben, doch würde ohne derartige Aktionen keine Aufmerksamkeit erregt werden.
Sie gab aber zu, dass sie selbst von Lugner mit einer „großen Menge Geld“ bezahlt werde, um in Wien zu sein.
In diesem Jahr müsse sie Geld verdienen, weil sie sich ganz der Klimakrise widme und gerade keine Filme mache. „Das ist ein Weg für mich, ein wenig Geld zu verdienen.“
Autogrammstunde
Ihr Tipp, um jung zu bleiben: „Ich bleibe neugierig. Ich interessiere mich für junge Menschen. Ich habe letzte Nacht elf Stunden geschlafen.“
Das wichtigste sei einfach, gesund zu bleiben. Ihr Vater sei früh gestorben, weil er herzkrank gewesen sei. Sie sei gesund. Den Krebs habe sie besiegt, das sei etwas anderes. Während der PK äußerte sie mehrmals, dass im Saal keine lächelnden Menschen säßen.
Am Ende schaffte sie es aber doch, alle zum Lächeln zu bringen und posierte noch für Fotos, bevor es ins Einkaufszentrum zum Autogrammeschreiben ging.
Mit Blasmusik wurde die Autogrammstunde kurz vor 13.00 Uhr eingeleitet. Der Andrang der Schaulustigen und Autogrammjäger war beachtlich. Der aufbrandende Applaus bei ihrem Erscheinen erfreute sie auch, sogar ein paar Tanzschritte legte das einstige Aerobic-Idol hin.
„Kein Autogramm“ hieß es hingegen für ein paar Aktivistinnen von „Fridays For Future“ (FFF). Grund dafür war ein Schild auf dem auf eine „versemmelte Klimapolitik“ samt Klimastreik aufmerksam gemacht wurde. „Offenbar will die High Society nichts vom Klimanotstand wissen“, twitterten FFF. Ein weiterer Tweet richtete sich auch an Jane Fonda, „Will you dance or protest with us?“, wollten FFF wissen - und was sie als Aktivistin von diesem Vorgehen halte.
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