ÖAMTC will Volksbefragung zu Tempo 100

Wenn das Ergebnis nach einer Volksbefragung so ausfiele, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich Tempo 100 auf den Autobahnen wünscht, würde sich auch der ÖAMTC dem Wunsch beugen und ein solches Ergebnis akzeptieren. Für Interessensvertreter Wiesinger seien die Verbotsdebatten, die in Sachen Klimakrise vor allem in Europa geführt werden, allerdings „engstirnig“.

Krumpeck „Wir wollen gar nicht, dass uns die Menschen mögen“
Das sieht Klima-Aktivistin Martha Krumpeck allerdings anders. Für sie sei Tempo 100 die „einfachste, schnellste und billigste“ Lösung sei, um Co2-Emissionen einzusparen. Dafür klebt sie sich mit Ihren Kollegen der Gruppe „Letzte Generation“ auch diese Woche wieder auf die Straße. Ob ihr bewusst sei, dass sie damit die Menschen nerve? „Wir wollen gar nicht, dass uns die Menschen mögen!“, sagt Krumpeck.

Grün-Politiker versteht Aktivisten und will Tempo 100/80/30
Der grüne Verkehrssprecher Hermann Weratschnig hat mit den Aktivisten Verständnis. „Protest stört immer, aber diese Aktionen braucht es!“, erklärt er überraschend. Er habe selbst schon eine Autobahn blockiert, um gegen den überbordenden Transitverkehr zu demonstrieren. Weratschnig befürwortet eine Temporeduktion (100 auf den Autobahnen, 80 auf den Landstraßen und 30 in der Stadt) und möchte dazu Mehrheiten im Parlament suchen. Auch eine temporäre Testphase auf den Autobahnen fände er gut: „Ich kann mir das sehr gut vorstellen, um Erfahrungswerte zu sammeln“, so der grüne Politiker.

Dorner (FPÖ): „Freie Fahrt für freie Bürger“
Dieter Dorner, der Verkehrssprecher der FPÖ Niederösterreich, wäre in dieser Sache jedenfalls kein Kooperationspartner der Grünen. „Tempo 100 - definitiv Nein!“, stellt er klar. Er wolle den Menschen immerhin das Leben „attraktiver und nicht schwieriger machen“, insofern hätte er auch mit der Abschaffung der Temporegulierung auf den Autobahnen „kein Problem“. Überhaupt könne Österreich als kleines Land nicht besonders viel zur globalen Klimakrise beitragen. Deswegen sei es „egal, ob wir in Österreich Tempo 200 fahren oder zu Fuß gehen“, so Dorner. 

Wo morgen Klebe-Aktionen geplant sind
Opernball-Gäste können morgen aufatmen: für die Veranstaltung seien keine Protestaktionen geplant. Man wolle nämlich nicht die Politik mit den Demos treffen, sondern die Bürger: „Wir gehen da hin, wo es die Junkies trifft und nicht die Dealer, also die Politiker, die ohnehin völlig gewissenlos sind“. Für morgen Früh sind jedenfalls wieder „zur gewohnten Zeit“ Klebe-Aktionen geplant.

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