Erpresservideo
Indonesische Rebellen zeigen entführten Piloten
Rund eine Woche nach der Entführung eines neuseeländischen Piloten in der indonesischen Provinz Papua haben die verantwortlichen Rebellen Fotos von ihrer Geisel veröffentlicht. Auf den Bildern ist der verschleppte Philip Mehrtens offenbar wohlauf und mitten im Dschungel zu sehen, umringt von teils schwer bewaffneten Indigenen.
Die West Papua National Liberation Army (TPNPB), der bewaffnete Flügel der örtlichen Separatistenbewegung, fordert: „Wir wollen nicht nur mit der indonesischen Regierung verhandeln. Jede Verhandlung muss von der internationalen Gemeinschaft vermittelt werden.“ In dem veröffentlichten Video drohen die Rebellen damit, den Piloten zu töten, falls Sicherheitskräfte einen Befreiungsversuch unternähmen.
Verhandlungen geplant
Das indonesische Militär bestätigte, dass es sich bei der Geisel um Philip Mehrtens handelt - schloss aber gleichzeitig aus, den Forderungen der Rebellen nach Unabhängigkeit nachzukommen. „Ihre Forderungen sind absurd. Wir hoffen, dass sie ihren Irrweg erkennen und in den Schoß der indonesischen Republik zurückkehren“, sagte Armeesprecher Herman Taryaman. Allerdings wurden Gespräche mit den Entführern angekündigt: „Wir hoffen, mithilfe der lokalen Regierung und der Anführer der indigenen Gemeinschaften mit den Entführern in Kontakt treten zu können“, sagte der Polizeisprecher der Region, Benny Adi Prabowo, am Donnerstag.
Seit Jahren unruhige Region
Die von Indonesien regierte Region Papua in der westlichen Hälfte Neuguineas ist seit den 1960er-Jahren Schauplatz separatistischer Aufstände. Die Provinz wurde 1969 in einer von den Vereinten Nationen unterstützten Abstimmung Indonesien einverleibt. Seit Jahren kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in der rohstoffreichen Region. Der Osten der nördlich von Australien liegenden Insel ist das eigenständige Land Papua-Neuguinea.
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