Mindestens dreimal

Auch Japan sichtete chinesische Spionageballons

Laut Angaben der US-Regierung hat China mit Spionageballons mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ins Visier genommen. So berichtete jetzt das japanische Verteidigungsministerium, dass seit dem Jahr 2019 mindestens drei Flugobjekte im japanischen Luftraum gesichtet wurden. Tokio erwägt deshalb die Lockerung der Vorschriften für Einsatz von Waffen zur Abwehr von Spionageballons.

Aufnahmen des japanischen Senders Nippon TV (siehe Video oben) zeigen einen Ballon mit Propellern über der Präfektur Miyagi im Jahr 2020. Japans Verteidigungsministerium hatte am Dienstag erklärt, man habe den „starken Verdacht“, dass chinesische Überwachungsballons seit 2019 zumindest dreimal in japanisches Hoheitsgebiet eingedrungen seien.

Ein mutmaßlich chinesischer Spionageballon, der 2020 über der japanischen Präfektur Miyagi gesichtet wurde.

(Bild: kameraOne (Screenshot))

Laut Berichten aus Japan flog der Ballon im Jänner 2022 über die westliche Insel Kyushu im Süden des Landes. Es sei aus Richtung des Ostchinesischen Meeres gekommen, heißt es. Den Angaben zufolge hatte der Ballon die gleiche Form wie jener chinesische Spionageballon, der am 4. Februar vom US-Militär vor der Küste von South Carolina abgeschossen wurde.

Tokio will Vorschriften für Waffeneinsatz lockern
Nach der Sichtung von mutmaßlichen Spionageballons aus China will Japan jetzt entschlossener gegen Verletzungen seines Luftraums vorzugehen. Die Regierung in Tokio ziehe in Betracht, die Vorschriften für den Einsatz von Waffen zur Abwehr zu lockern, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch.

Japan habe China mitgeteilt, dass Verletzungen seines Luftraums durch unbemannte Überwachungsballons absolut inakzeptabel seien, sagte am Dienstag ein Sprecher der Regierung in Tokio. Die Aufmerksamkeit für die Ballons ist gestiegen, seit die USA Anfang Februar einen chinesischen Ballon abgeschossen haben.