Ein Jahresvergleich zeigt: In Wien gibt es immer weniger Gegenden mit leistbaren Quadratmeter-Preisen bei Mietwohnungen. Gerade die Kosten in klassischen Wohnbezirken steigen rapide.
Dass die Wiener Innenstadt mit aktuell 20,9 Euro Miete pro Quadratmeter Österreichs teuerstes Pflaster ist, ist bekannt. Doch das ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Luxusproblem. Dramatisch für den Großteil der Bevölkerung wirken sich vor allem Preisanstiege abseits der Nobelbezirke aus.
Nur noch in drei Wiener Bezirken - Hernals, Ottakring und Rudolfsheim-Fünfhaus (siehe Grafik) - sind laut dem aktuellen Mietpreisspiegel Wohnungen unter 14 Euro pro Quadratmeter zu haben.
Preise steigen immer schneller
In vielen Gegenden steigen die Preise immer schneller: In der Brigittenau muss man dieses Jahr 14,2 Prozent mehr pro Quadratmeter zahlen als noch letztes Jahr, in der Leopoldstadt sogar 15,2 Prozent mehr. Das bedeutet bei einer statistisch durchschnittlichen Wiener Single-Wohnung von 38 Quadratmetern monatliche Mehrkosten von 83,6 Euro. Selbst in klassischen Wohngegenden wie Favoriten und Simmering kratzen die Mieten schon an der Marke von 15 Euro pro Quadratmeter.
Der durchschnittliche Angebotspreis pro Quadratmeter liegt im niedrigen zweistelligen Bereich.
Immobilienexpertin Judith Kössner
Im österreichweiten Durchschnitt „liegt der durchschnittliche Angebotspreis pro Quadratmeter im niedrigen zweistelligen Bereich“, so Immobilienexpertin Judith Kössner. Verglichen mit dem Rest des Landes zahlen Wiener damit an die 50 Prozent mehr Miete als alle anderen. Das Problem daran: Die Löhne halten da bei Weitem nicht mit.
Zwar hat Wien das höchste durchschnittliche Einkommen aller neun Bundesländer, nämlich rund 2580 Euro netto pro Monat. Das liegt aber nur um rund sechs Prozent über dem österreichweiten Durchschnitt, während die Mieten um ein Drittel höher als fast überall sonst sind.
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