Studie bestätigt

Massive Lücken in der 24-Stunden-Betreuung

Niederösterreich
17.02.2023 06:05

Analyse der Universität Wien zeigt: Nur 32 Prozent der 24-Stunden-Betreuungskräfte sind mit ihrem Job derzeit zufrieden. Eine neue Plattform soll die Situation entschärfen. 

„Die Lücke in der Betreuung ist größer als man glaubt“, betont Michaela Schaffhauser-Linzatti von der Uni Wien. Den Verbesserungsbedarf in der 24-Stunden-Betreuung zeiget eine Studie zu den Arbeitsbedingungen auf, die Schaffhauser-Linzatti jetzt mit Gemeindevertreter-Präsident Rupert Dwoak und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger Ludwig vorstellte. Die Ergebnisse wurden in einem Buch zusammengefasst. 

Es gehe nicht nur darum, neue Kräfte zu bekommen, sondern auch die bestehenden halten zu können, so die Autorin. Denn das Ergebnis der Studie ist alarmierend: Lediglich 32 Prozent der knapp 2300 Befragten wollen in der derzeitigen Form weitermachen, der Rest will aussteigen oder unter anderen Rahmenbedingungen arbeiten.

Präsentierten die Pflege-Studie: Lipinski, Schaffhauser-Linzatti, Königsberger-Ludwig und Dworak (von links). (Bild: NÖ GVV)
Präsentierten die Pflege-Studie: Lipinski, Schaffhauser-Linzatti, Königsberger-Ludwig und Dworak (von links).

Sprachbarrieren für Unzufriedenheit ausschlaggebend
Standardisierte Verträge und Informationsplattformen sollten in den Muttersprachen der Pflegekräfte ausgestellt werden, denn die meisten 24-Stunden-Betreuer stammen aus dem Ausland. Zudem seien 24-Stunden-Ansprechstellen und eine Erhöhung der Tagsätze wünschenswert. Bedarf gibt es auch an auch einer unabhängigen Vermittlungsplattform. Eine solche rief die gewerkschaftliche Initiative vidaflex ins Leben.

Digitale Plattform soll Abhilfe schaffen
„betreuerinnen.at“ will die Branche fair, sicher, transparent und frei von den „üblichen versteckten Provisionen und Knebelverträgen“ machen, so Christoph Lipinski von vidaflex. Eine Verbesserung in der Betreuung ist auch dringend notwendig, denn es wird eine deutliche Nachfrage nach mehr Betreuern für die nächsten Jahre erwartet. „Aktuell schwankt die Zahl der Betreuungsverhältnisse zwischen 5000 bis 7500 in NÖ, was wiederum um die 15.000 Betreuungskräfte erfordert“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

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