Mit seinem Facebook-Video zum Thema „Insekten als Nahrung“ scheint Agar-Rebell Leo Steinbichler aus Aurach am Hongar den Nerv der Zeit getroffen zu haben. „Es ist gerade zwei Wochen online, hat aber schon 1,5 Millionen Zugriffe“, freut sich der 63-Jährige.
Dass in der EU neben Mehlwürmern und Wanderheuschrecken seit 24. Jänner auch Hausgrillenpulver in Lebensmitteln mitverarbeitet werden dürfe, empört Steinbichler. „Insektenmehl darf jetzt industriell auch ohne Kennzeichnung in unserer Nahrung drinnen sein.“ Er verweist auf eine Studie der Uni León (Spanien), wonach ein Verzehr von Insekten durchaus Gesundheitsrisiken berge. Es könnten etwa allergische Reaktionen ausgelöst werden. „Ein Heuschreck besteht zu 70 Prozent aus Darm, das ist doch unappetitlich.“ Und er wundert sich, dass der Bauernbund, die Landwirtschaftskammer und Agrarvertreter das einfach kritiklos zur Kenntnis nehmen.
„Omas ,Handschrift‘ gespürt“
Im Video steht der Agrar-Rebell im eigenen Kuhstall und erinnert daran, dass am elterlichen Hof immer ein 25-Kilo-Mehlsack gelagert worden war. Seine Oma habe ihn damals regelmäßig beauftragt, die Mehlwürmer heraus zu sieben, damit diese ja nicht im Essen landeten. „Und wehe, ich habe einen übersehen, dann hab’ ich Omas ,Handschrift’ gespürt.“
Im Video schüttet Steinbichler Mehl durch ein Sieb und warnt davor, dass Insektenpulver nun in Bier, Brotbackmischungen, zur Fleischzubereitung und für Mehlspeisen verwendet werden könne. „Das ist schwer verständlich und geht auf keine Kuhhaut!“, kritisiert er und nimmt ein Glas Milch in die Hand: „Da genieße ich lieber ein naturnahes, gesundes Lebensmittel, das mir, der Umwelt und dem Klima guttut“, betont Steinbichler und gönnt sich einen kräftigen Schluck.
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