Das Rekordjahr 2022 lenkt den Aluminiumerzeuger aus Ranshofen nicht davon ab, intensiv an der Zukunft zu tüfteln. Dass diese ohne Gas sein wird, scheint klar. Doch Alternativen gibt’s derzeit für die AMAG (noch) keine.
Rekord-Umsatz, Rekord-Gewinn nach Steuern - auch wenn AMAG-Chef Gerald Mayer beim Blick auf 2022 von einem „sehr turbulenten Jahr“ spricht, geht es zugleich als das erfolgreichste in die Geschichte des Aluminiumerzeugers ein. Von der Luftfahrt über die Autoindustrie bis hin zur Verpackungsbranche: Alu ist gefragt. „Man kann aber nicht davon ausgehen, dass es jedes Jahr besser, besser, besser wird“, bremst Mayer die Erwartungen. Unsicherheiten, wie etwa der Energieversorgung und auch die Lieferketten, drücken auf die Laune.
In puncto Logistik habe man 2022 „ein wildes Auf und Ab“ gesehen, so Mayer. Die Folge: 15 Millionen Euro Mehrkosten. Auch Energie wurde teurer. Fast 80 Millionen Euro bezahlte dafür die AMAG im Vorjahr, früher waren es etwa 20 bis 25 Millionen pro Jahr.
Was die Energieversorgung angeht, fühlen wir uns derzeit sicher. Das kann sich schnell ändern. Wir haben für zwei Monate Gas eingelagert.
Gerald Mayer, Vorstandschef AMAG
Neues Umspannwerk ist in Bau
Ein Drittel des Energieverbrauchs in Ranshofen deckt die AMAG mit Strom, zwei Drittel aktuell mit Erdgas. „Wir werden noch viele Jahre Gas benötigen“, ist sich Mayer sicher. Mit Netz-Betreiber APG wird aktuell ein neues Umspannwerk errichtet, das einen erhöhte Strombedarf möglichen soll.
Schließlich ist - ähnlich wie bei der Voestalpine, die bis 2027 erste Elektrolichtbogenöfen statt Hochöfen einsetzen will - der Einsatz von Elektroheizungen geplant. Auch Wasserstoff ist Thema. Alles Zukunftsmusik. Zuerst sollen die Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Werkshallen verdoppelt werden.
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