Das erste steirische Gymnasium startet ab Herbst einen Gesundheitszweig: Am Donnerstag schnupperten Jugendliche in der Grazer Oeversee-Schule - die „Krone“ war mit dabei.
„Ich möchte Kinderärztin werden“, sagt Alina Labodi (13), die samt Familie von Deutschlandsberg nach Graz ins Gymnasium Oeversee gekommen ist. „Ich habe schon in die Erste Hilfe und bei einem Kinderarzt reingeschnuppert, das war super.“ Genau solche Begeisterung möchte man ab Herbst im neuen Gesundheitszweig wecken und Jugendliche in Kontakt mit ihnen bisher unbekannten Jobs bringen.
Zwei Stunden pro Woche für die Medizin
Am Infotag waren auch Jugendliche dabei, die nicht Erfahrungen wie Alina haben: „Ich probier es einfach mal“, sagt die 14-jährige Nasifah. Vielleicht der Anstoß, damit sie einmal als Pflegekraft, Ärztin oder in der Gesundheitsinformatik arbeitet - „es ist aber generell gut fürs Leben“, ist sie sich sicher.
Sie könnte eine der 22 bis 24 Schüler sein, die im neuen Unterrichtsfach „Health Care Science“ zwei Stunden pro Woche über Ernährung, Anatomie oder mentales Training lernen. Dazu wird auf eigenes Lehrpersonal genauso wie auf andere Experten zurückgegriffen.
Praktika für beide Seiten erfreulich
Ab der 7. Klasse kommt ein Praktikum hinzu. Die Achtklässlerin Silvia Lechner hat das schon vorab für die Schule in der Albert-Schweitzer-Klinik getestet: „Ich hab zum Beispiel gelernt, wie man Patienten verlagert.“ Sie möchte nun Physiotherapeutin werden.
Auch die Partnerorganisationen waren von Anfang von der Idee angetan. Der Personalbedarf ist groß, Praktikumsplätze sind kein Problem: „Wir schaffen sicher zehn Jugendliche pro Jahr“, sagt Jörg Hohensinner, Pflegeleiter der Geriatrischen Gesundheitszentren.
Gymnasium Oeversee erst der Anfang?
In der Mittelschule Albert Schweitzer gibt’s seit Herbst bereits einen Gesundheits-Schwerpunkt: „Wir sind bummvoll, es funktioniert super“, sagt Direktor Thomas Papst. In berufsbildenden Schulen, wie der HLW Sozialmanagement Graz oder im Ausbildungszentrum für Sozialberufe Wielandgasse in Graz bildet man ebenso bereits Schüler im Pflegebereich aus, „im Gymnasium geht es aber allgemein um Gesundheitsberufe“, nennt Bernd Steiner von der Bildungsdirektion Steiermark den Unterschied.
Sollte der Pilotversuch im BRG Oeversee gelingen, könnten künftig weitere Schulen folgen. Direktorin Jutta Weiker-Schwarz hofft, dass sich viele anmelden: „Ab 27. 2. steht dafür ein 14-tägiges Zeitfenster zur Verfügung. Danach gibt es Orientierungsgespräche.“
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