Die Geschäftsführer der Seilbahnen im Pitztal und Kaunertal reichten Projekte für neue Seilbahnen ein. Es seien keine Grabungen notwendig. Ziel ist die Steigerung der Aufenthaltsdauer von Gästen. Auch in Fotovoltaik wird investiert.
Trennung kurz vor der Hochzeit. – So lässt sich die geplatzte Gletscherehe des Ötztal und Pitztal zusammenfassen. Wie berichtet, führte im Vorjahr eine Volksbefragung in St. Leonhard zu dem endgültigen Aus des Projektes, das seit 2016 verfolgt wurde. Bei einer Beteiligung von 60 Prozent sprachen sich 348 Stimmberechtigte (49,64%) dafür, 353 (50,36%) dagegen aus. Wahlberechtigt waren 1188 Einwohner.
Kurz nach Bekanntmachung des sehr knappen Ergebnisses ließen die Pitztaler Bergbahnen in einer Aussendung wissen, „dass wir das Projekt Zusammenschluss Pitztal-Ötztal nicht mehr weiterverfolgen werden“.
Mit den Projekten wollen wir die Aufenthaltsdauer der Gäste steigern und in eine sozial nachhaltige Zukunft gehen.
Beate Rubatscher-Larcher
Neue Fernerjochbahn um 20 Millionen Euro
Am Donnerstag verrieten Beate Rubatscher-Larcher, Geschäftsführerin der Pitztaler Gletscherbahnen, und Franz Wackernell, Geschäftsführer der Kaunertaler Gletscherbahnen, wie es nach dem Aus der Ehe weitergeht. So sind in beiden Skigebieten jeweils eine neue Seilbahn sowie Investitionen in Fotovoltaikanlagen geplant.
Am Pitztaler Gletscher soll nahe der Talstation der Gletscherseebahn (2490 Meter) die neue Fernerjochbahn über eine Länge von rund 1700 Meter auf das Joch unterhalb des Linken Fernerkogel (3170 Meter) führen. Gerechnet wird mit 20 Millionen Euro an Investitionsvolumen. „Es sind nur zwei Liftstützen geplant und es benötigt keine Grabungen. Die Stromzufuhr erfolgt über die Seile der Bahn“, versichert Rubatscher-Larcher.
Seit 1980 geplante Weißseefernerbahn soll kommen
Mit nur einer Stütze kommt am Kaunertaler Gletscher die seit 1980 geplante Weißseefernerbahn aus. Sie soll über eine Länge von rund 2000 Metern und 680 Höhenmetern vom Bereich der Talstation der Falginjochbahn auf die Bergstation Weißseeköpfl (3450 Meter) führen und ersetzt zwei Schlepplifte am Nörderjoch.
Für diese Bahn sind rund 25 Millionen Euro eingerechnet. Die Stromzufuhr erfolgt gleich wie bei der Fernerjochbahn.
Für den Bau der beiden Seilbahnen sind keine Grabungen nötig. Die Pläne wurden schon eingereicht.
Franz Wackernell
Aufenthaltsdauer steigern, Projekte bereits eingereicht
Am Mittwoch wurden die beiden Projekte den Behörden vorgelegt, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist, wisse man derzeit nicht. Demnächst eingereicht werden sollen auch Projekte für Fotovoltaikanlagen auf beiden Gletschern.
Das Ziel hinter dem Ausbau: „Wir wollen die Aufenthaltsdauer der Gäste steigern. Derzeit verkaufen wir hauptsächlich 3-Tages-Skipässe. In Zukunft sollen es die 6-Tages-Skipässe sein“, so die Geschäftsführer.
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