Hunderte Stunden analysierten Experten der Flugunfallkommission bzw. der Bundesanstalt für Verkehr die aus 100 Metern Tiefe geborgenen Wrackteile. Außerdem wurden Daten aus dem ebenfalls gefundenen UMS (Usage Monitoring System) und weiterer Aufzeichnungsgeräte aus dem Achensee gerettet und akribisch ausgewertet. Auch Hersteller-Vertreter waren in die Arbeit eingebunden.
"Die Untersuchungen sind weitestgehend abgeschlossen", bestätigte nun Günther Raicher, Leiter der zuständigen Abteilung im Verkehrsministerium. Der offizielle Untersuchungsbericht soll in wenigen Wochen vorliegen und 30 bis 50 Seiten umfassen. Alle bisherigen Analysen brachten keinen Hinweis auf einen technischen Defekt am modernen EC 135.
"Flughöhe über Wasser schwer einzuschätzen"
Dass damit ein menschliches Versagen des Piloten als Unglücksursache feststeht, will Raicher nicht behaupten. Aus eigener Erfahrung schildert er: "Ich bin selbst Hubschrauberpilot und weiß, wie trügerisch eine ruhige Wasseroberfläche sein kann. Man kann die eigene Flughöhe wegen der Spiegelungen oft nur schwer einschätzen."
Computeranimation über die letzten Sekunden
Sämtliche Daten der Aufzeichnungsgeräte sowie Zeugenaussagen sollen zudem in einer Computeranimation zusammenfließen, an der eine darauf spezialisierte Firma arbeitet. "Damit können wir die letzten Sekunden des Fluges visuell darstellen", erklärt Raicher. Der Untersuchungsbericht wird auch Sicherheitsempfehlungen enthalten. Dabei dürfte auch die Mindestflughöhe von derzeit 150 Meter über unbebautem Gebiet zur Sprache kommen.
Am Unglückstag – dem 30. März 2011 – hatte am Achensee beinahe frühsommerliches, windstilles Schönwetter geherrscht. Beim Absturz waren der Pilot Markus Pumpernick (41), seine Tiroler Polizeikameraden Herbert Fürrutter (53) und Stephan Lechner (38) sowie der Schweizer Grenzwachbeamte Stefan Steiner (43) ums Leben gekommen. Erst elf Tage später gelang unter schwierigsten Bedingungen die Bergung des Wracks.
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