Abschirmung von Planet

Soros: Nur künstliche Wolken können Klima retten

Wissenschaft
17.02.2023 13:12

Der Klimakollaps ist nach Einschätzung des US-Investors George Soros nur noch durch die Schaffung künstlicher weißer Wolken über der Arktis zu verhindern. Der logistische Aufwand dafür wäre freilich enorm, denn dafür sollen hunderte Schiffe erforderlich sein.

Projekte zur Dämpfung und Anpassung an den Klimawandel seien „wichtig, aber nicht ausreichend“. Vielmehr gelte es, das Abschmelzen des arktischen Eises zu stoppen, weil sich ohne dieses die Klimaerwärmung massiv verstärken würde, sagte Soros am Donnerstagabend in einer Rede am Vorabend der Sicherheitskonferenz in München.

Der Grund dafür ist der aus dem Alltag bekannte Albedo-Effekt: Helle Flächen erwärmen sich weit weniger als dunkle. Entsprechend müsse etwa das grönländische Eis geschützt werden, weil dieses das Sonnenlicht reflektiert statt es zu absorbieren, so Soros. Ermöglicht werden soll dies durch eine künstliche Schaffung des Albedo-Effekts in der Atmosphäre.

George Soros gilt als Menschenfreund und engagiert sich unter anderem für Menschenrechte und Armutsbekämpfung. (Bild: APA/AFP/Fabrice COFFRINI)
George Soros gilt als Menschenfreund und engagiert sich unter anderem für Menschenrechte und Armutsbekämpfung.

„Unermesslicher Schaden“ droht
Soros sieht einen solchen Eingriff als unausweichlich an, weil sich die Region über dem Polarkreis schon jetzt vier Mal schneller erwärme als die restliche Welt. Bei einer Fortsetzung der aktuellen Trends werde sich die globale Temperatur bis zum Jahr 2070 um 2,5 Grad erhöhen, was zum Schmelzen des arktischen Permafrostbodens „und einer Erhöhung des Meeresspiegels um sieben Meter“ führen werde. Dies werde „unermesslichen Schaden“ anrichten. Weil das arktische Klima jenes der ganzen Welt bestimme, müsse es dringend „restabilisiert“ werden.

Mit seinem Vorschlag knüpft Soros an Überlegungen an, die Erderhitzung durch künstliche Abschirmung des Planeten zu verlangsamen. Soros warnte in seiner Rede zudem davor, dass der beschleunigte Klimawandel zu „Migration großen Ausmaßes“ führen könnte, „auf die die Welt schlecht vorbereitet ist“. 

In diesem Zusammenhang übte er auch Kritik an den globalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank, die den Klimawandel zu ihrer Priorität machen müssten. Passiere dies nicht, sei die globale Zivilisation massiv gefährdet, weil die steigenden Temperaturen „große Teile der Welt praktisch unbewohnbar machen werden“.

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