Nach Hinrichtungen

Neue Proteste in mehreren iranischen Städten

Ausland
17.02.2023 13:36

Im Iran haben erneut zahlreiche Menschen gegen die politische und geistliche Führung demonstriert. Proteste gab es nach Berichten von Augenzeugen am Donnerstagabend unter anderem in der Hauptstadt Teheran, der Millionenstadt Mashhad im Nordosten sowie den Kurdengebieten. Aktivisten hatten nach der traditionellen Trauer von 40 Tagen um zwei hingerichtete Demonstranten zu neuen Protesten aufgerufen.

Auslöser der jüngsten Protestwelle in der Islamischen Republik war der Tod einer iranischen Kurdin vor fünf Monaten. Augenzeugen berichteten über heftige Proteste in den kurdischen Städten Sanandaj und Ghorweh, wo Demonstranten Barrikaden errichteten und Mülltonnen in Brand steckten. Sicherheitskräfte reagierten demnach mit Warnschüssen. Mehrere Jugendliche sollen in Polizeiautos gezerrt worden sein. In anderen Landesteilen zogen wieder viele Frauen durch die Straßen. Auch in Teheran waren Rufe wie „Tod dem Diktator“ oder „Frau, Leben, Freiheit“ zu hören. Die Proteste beschränkten sich jedoch auf einzelne Viertel der Hauptstadt. Im Zentrum blieb die Lage ruhig.

Mahsa Aminis Tod löste die Protestwelle im Iran aus, die weiterhin nicht abebbt und sich um mehr als nur um Frauenrechte dreht. (Bild: AP)
Mahsa Aminis Tod löste die Protestwelle im Iran aus, die weiterhin nicht abebbt und sich um mehr als nur um Frauenrechte dreht.

Kurdin nach Festnahme wegen fehlendem Kopftuch gestorben
Die Proteste hatten Mitte September nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini begonnen. Die 22-Jährige starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die Kopftuchpflicht von den Sittenwächtern festgenommen worden war. Die Proteste stürzten die politische Führung in die schwerste Krise seit Jahrzehnten.

In den vergangenen Wochen hatten die Demonstrationen nach der Hinrichtung von vier Demonstranten zunächst abgenommen. Ihren Protest drücken viele Frauen inzwischen aus, indem sie die Pflicht zum Tragen eines Kopftuchs ignorieren. Präsident Ebrahim Raisi hatte die Proteste jüngst für beendet erklärt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt