Wahre historische Schätze birgt das prall gefüllte Ruster Stadtarchiv. Ein Meister seines Faches durchforstet die Sammlung an Dokumenten und entdeckt viele Kostbarkeiten ...
Ein solches Archiv wie jenes von Rust gibt es selten“, sagt Historiker Martin Krenn. Geschichtliche Depots dieser Größenordnung unterstehen üblicherweise einer umfassenden Betreuung so wie die Eisenstädter Sammlung, die dem Landesarchiv obliegt. Seit 1681 besitzt Rust das Stadtrecht, da häuften sich im Laufe der Zeit viele Dokumente an.
Digitales Archiv
„Unser Archiv wird auf neue Beine gestellt. Alle Urkunden und Akten, die noch nicht erfasst sind, werden digitalisiert“, teilt Bürgermeister Gerold Stagl mit. Wichtige Unterlagen sollen per Computer griffbereit und rasch zu finden sein. Dazu zählen Raritäten aus der frühen Vergangenheit genauso wie etwa die Verlängerung des Vertrages mit der Weinakademie bis 2045.
Das reich bestückte Stadtarchiv, das Krenn wissenschaftlich akribisch aufarbeitet, ist eine Fundgrube an wertvollen historischen Zeugnissen. Erste Hinweise auf den Klimawandel tauchen in den Aufzeichnungen vom Jänner 1958 auf, als es keine Minusgrade und fast keinen Schnee gab.
Vertrag fehlt noch
„Sonst mussten zu dieser Jahreszeit 30 Männer mit Schaufeln ausrücken, um der weißen Winterpracht Herr zu werden“, heißt es. Noch gesucht wird jener Vertrag, der den Kauf der Ruster Bucht vom April 1871 belegt. Die Stadt hat diesen Teil des Neusiedler Sees von der Esterházy-Familie erworben, als er ausgetrocknet war und das Areal als landwirtschaftliche Fläche galt. Das Wasser kam erst später wieder", erklärt Wolfgang Bachkönig, der Krenn als Assistent unterstützt.
1000 Joch wollten die Ruster damals haben, auf 600 Jahre hatten sich die Verhandler geeinigt. Einer der sehr vielen interessanten Einblicke in die Geschichte der Freistadt.
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