Widerwärtige Fotos und Videos, die den sexuellen Missbrauch von Kindern zeigen, lud ein Teenager aus dem Darknet herunter. Jetzt stand der 17-Jährige in Eisenstadt vor Gericht und kam noch einmal mit einem blauen Auge davon ...
Wie krank im Kopf muss ein Teenager sein, der den brutalen Missbrauch von Babys und Kleinkindern sexuell erregend findet? Diese Frage werden jetzt die Psychotherapeuten des jungen Mannes zu beantworten haben. Doch der Reihe nach. Vor dem Landesgericht Eisenstadt saß nun ein 17-jähriger Schüler aus dem Mittelburgenland auf der Anklagebank. Dem jungen Mann wurde vorgeworfen, 2022 über mehrere Monate brutale Kinderpornos - auch solche mit Kindern im Babyalter - heruntergeladen und „konsumiert“ zu haben. Insgesamt ging es um mehr als 2000 Dateien, die der Teenager teils auch weitergegeben haben soll. Gleich zu Prozessauftakt versuchte die Verteidigerin des Beschuldigten, dessen Taten auf wenig glaubhafte Weise zu erklären: „Durch die Corona-Lockdowns hat das Sozialleben meines Mandanten gelitten und er ist ins Darknet abgerutscht.“
Durch die Corona-Lockdowns hat das Sozialleben meines Mandanten gelitten und er ist ins Darknet abgerutscht.
Die Verteidigerin des 17-Jährigen
Lockdowns lagen lange zurück
Nur: Im Tatzeitraum gab es längst keine Lockdowns mehr und technisch gesehen „rutscht“ man nicht einfach so ins Darknet ab und landet auf einer Kinderporno-Seite. Denn um dorthin zu gelangen, sind gewisse technische Kenntnisse sowie eine spezielle Software erforderlich. Der Angeklagte selbst bekannte sich schuldig.
Seine Anwältin verwies auf eine begonnene Psychotherapie und die gute Sozialprognose. Die Richterin verurteilte den 17-Jährigen zu fünf Monaten Haft auf Bewährung und zur Fortsetzung der Therapie. Über deren Verlauf muss er dem Gericht regelmäßig Bericht erstatten. Ein Handy, ein PC sowie eine externe Festplatte wurden eingezogen.
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