Deutschen Autos, nicht nur solchen von Premiummarken, haftet der Ruf an, besonders gut und zuverlässig zu sein. Doch in letzter Zeit zeichnen Studien immer wieder ein anderes Bild. Aktuell straucheln viele deutsche Marken bei der Kundenzufriedenheitsstudie des US-Marktforschungsinstituts J. D. Power.
US-Rankings sind ein schwieriges Pflaster für deutsche Hersteller. Im Herbst verschlug es im Zuverlässigkeits-Ranking des Verbrauchermagazins „Consumer Reports“ auf den letzten Platz. Allerdings schafften es BMW und Audi unter die Top Ten.
Nur eine europäische Marke in Top Ten
Bei J. D. Power ist die Lage schlechter. Einzige deutsche Marke in den Top Ten ist Mini auf Platz neun. Die Stockerlplätze machen asiatische Marken untereinander aus: Lexus vor den Hyundai-Marken Genesis und Kia.
J. D. Power fragte ab, wie viele Probleme Kunden mit ihren Fahrzeugen seit 2020 hatten. Ergebnis ist ein Schlüssel, der aussagt, wie viele Probleme es pro 100 Fahrzeuge gab. Hier glänzt Lexus mit 133 vor Genesis mit 144 und Kia mit 152.
Sieben der Top-Ten-Marken stammen aus Japan. Mitsubishi rangiert mit 167 auf Rang sechs vor Toyota (168), Hyundai und Nissan liegen mit 170 gleichauf dahinter. Punktgleich liegt hier auch die beste europäische Marke: Mini.
Die Mutter BMW schaffte es auf Platz 15 und ist damit knapp überdurchschnittlich. Die Münchner (184) distanzieren Porsche (208) deutlich, eine Marke, die beim TÜV-Report immer vordere Plätze belegt (hier nur Rang 20). VW (Platz 24), Mercedes (Platz 27) und Audi (Platz 29) finden sich unter den letzten 20 Prozent. Land Rover bildet mit einer Quote von 273 das Schlusslicht.
Leicht verfälscht wird das Ranking dadurch, dass Tesla nicht mit aufgeführt wird, weil der Hersteller in einigen Bundesstaaten keine Kundendaten zur Verfügung stellt. Gut abschneiden würde Tesla aber nicht - aus den vorhandenen Angaben errechnet sich ein Index von 242, der nur für einen der hinteren Plätze reichen würde.
In das Ranking fließen nicht nur Berichte über technische Probleme ein, sondern insbesondere auch solche aus den Bereichen Infotainment und Assistenzsysteme. Aussagen über die tatsächliche Qualität von Autos bzw. Marken sind auf Basis dieser Studie also schwierig bzw. sehr undifferenziert zu treffen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.