Laut dem Österreichischen Generalkonsulat in Istanbul sind die Visumanträge seit den Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion leicht gestiegen. In den vergangenen beiden Wochen gingen etwa 880 Anträge ein. Die Menschen können entweder ein Visum für einen Aufenthalt, der maximal 90 Tage dauert (Schengen-Visum C), oder eines für bis zu sechs Monate (nationales Visum D) stellen.
Antragstellerinnen und Antragsteller brauchen einen Nachweis über eine Reise-, Kranken- und Unfallversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 30.000 Euro. Wer seine Dokumente bei den Erdbeben verloren hat, kann türkeiweit einen neuen Pass beantragen. Dieser soll innerhalb von vier Arbeitstagen ausgestellt werden.
Wer verletzt ist und ein Visum beantragen möchte, kann das über ein „kostenpflichtiges mobiles Service“ externer Anbieter machen. Andere Antragstellerinnen und Antragsteller müssen zumindest einmal persönlich in Istanbul, Ankara oder Antalya vorsprechen. Wer von der Türkei nach Österreich möchte, hat keine Visaerleichterungen. Das Außenministerium kündigte aber an, die Anträge „raschestmöglich“ zu prüfen. Der Zeitraum sei davon abhängig, ob der Visumsantrag vollständig übermittelt worden sei und davon, wie schnell die Antragstellerin oder der Antragssteller den Termin an der Vertretung wahrnehmen könne
Die Zahlen sind seit den Erdbeben nur leicht gestiegen. Laut Außenministerium wurden in den vergangenen zwei Wochen ungefähr 880 Anträge bei den österreichischen Vertretungen in der Türkei gestellt. In der Woche vor dem Erdbeben waren es rund 450.
Keine Visumsanträge in Syrien möglich
Für Syrerinnen und Syrer ist die Vorgehensweise aufwendiger. Da in Syrien derzeit keine Visumanträge gestellt werden können, müssen die Menschen nach Beirut in den Libanon fahren. Zudem ist eine Rücksprache mit dem Innenministerium und anderen Schengenstaaten gesetzlich vorgesehen. „Wenn das der Fall ist, dauert die Bearbeitung länger, derzeit etwa 14 Tage.“
Wie berichtet, sind bei den Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion mehr als 44.000 Menschen ums Leben gekommen. Vereinzelt konnten in den vergangenen Tagen noch Menschen aus den Trümmern gerettet werden. In Deutschland sollen Betroffene unbürokratisch Visa erhalten, um bei dort lebenden Angehörigen unterkommen zu können.
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