„Verschieber“ bei ÖBB

Knochenharter Traumjob vereint Vater und Sohn

Tirol
20.02.2023 16:00

Zwei Generationen fanden im Beruf des sogenannten „Verschiebers“ ihr Glück. Beim Bahnhof in Hall in Tirol arbeiten Vater und Sohn auf den Gleisen der ÖBB. Die „Krone“ besuchte sie. In Tirol bieten die ÖBB übrigens aktuell noch mehr als 300 Jobs an.

Einen Job zu finden, ist nicht leicht. Noch schwieriger ist es, einen zu finden, der zu einem passt. Einer, der dies geschafft hat, ist Reinhold Metz. Der heute 52-Jährige war gelernter Installateur, als er vor 32 Jahren bei den ÖBB anheuerte. „Bereits mein Großvater war bei der Bahn“, erzählt der Absamer.

Und so verwundert es wohl kaum, dass auch Sohn Daniel (28) im Jahr 2019 in die Fußstapfen seines Vaters trat.

Reinhold Metz ist auch befugt, Triebfahrzeuge zu bedienen (Bild: Liebl Daniel)
Reinhold Metz ist auch befugt, Triebfahrzeuge zu bedienen
An- und Abkuppeln der Waggons zählt zur Hauptaufgabe (Bild: Liebl Daniel)
An- und Abkuppeln der Waggons zählt zur Hauptaufgabe
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Ins Fitnessstudio müssen wir nicht mehr.

Daniel Metz

Ein sehr verantwortungsvoller Job
Die beiden arbeiten seither als Verschieber am Bahnhof in Hall. Teilweise ein knochenharter und sehr verantwortungsvoller Job, denn die Züge müssen bei jedem Wetter gebildet, Waggons sicher an- und abgekuppelt oder aufs richtige Gleis gebracht werden. „Ins Fitnessstudio müssen wir nicht mehr“, schmunzelt der 28-Jährige.

Doch der Beruf macht beiden sichtlich Spaß. „Man arbeitet immer an der frischen Luft und dank des Schichtdienstes muss man etwa nicht Skifahren gehen, wenn die Pisten voll sind“, meint Papa Reinhold. Auch die Kinderbetreuung war dadurch viel einfacher.

Wichtig: Waggone müssen mit einem Hemmschuh fixiert werden (Bild: Liebl Daniel)
Wichtig: Waggone müssen mit einem Hemmschuh fixiert werden
Die beiden Absamer arbeiten gemeinsam als Verschieber am Bahnhof in Hall. (Bild: Liebl Daniel)
Die beiden Absamer arbeiten gemeinsam als Verschieber am Bahnhof in Hall.

170 Verschieber in Tirol
Und auch sonst schwärmt der 52-Jährige von seinem Arbeitgeber. „Die gesamte Schutzkleidung wird gestellt und gereinigt, jede Fort- und Weiterbildung bezahlt und der Gehalt war all die Jahre immer pünktlich am Konto.“ Einige Mitarbeiter, wie etwa sein Sohn, kommen zudem in den Genuss einer günstigen ÖBB-Wohnung.

170 Verschieber arbeiten für die ÖBB in Tirol. Auch Frauen gehören zum Team. Außerdem gibt es kaum eine Altersgrenze. „Vor ein paar Jahren hat bei uns ein 56-Jähriger angefangen“, erinnert sich Verschub-Gebietsleiter Anton Thönig.

Der Verschieber

Wer sich für den Job als Verschieber interessiert, wird in einer neunwöchigen Ausbildung in einem ÖBB-Trainingszentrum in Wien, Linz, St. Pölten oder Graz sorgfältig auf den späteren Beruf vorbereitet. Danach kann man in kleinen Teams Züge bilden. Verschieber kuppeln Waggons, bremsen und sichern sie. Sie bedienen sicherungstechnische Anlagen, wie Weichen und ähnliche Einrichtungen. Über Funk stehen sie ständig in Kontakt und stimmen sich mit Kollegen anderer Verschubteams, Triebfahrzeugführern und Fahrdienstleitern ab.

Ein Fünftel der ÖBB-Mitarbeiter bald in Pension
Aber nicht nur künftige Verschieber sind bei den ÖBB aktuell gefragt. „Allein in Tirol suchen wir in den verschiedensten Bereichen jährlich mehr als 300 neue Arbeitskräfte“, weiß Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. Denn rund ein Fünftel der Mitarbeiter geht bald in Pension.

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