Wöchentlich küren wir an dieser Stelle den „Kasperl der Woche“. Diesmal überzeugte uns der News-Anchor Tarek Leitner mit seiner absoluten Unfähigkeit zum Small-Talk.
Wenn die Zuseher daheim im Übermaß zum Champagner gegriffen haben, dann lag es nicht am imperialen Ambiente des Opernballs, das über die Fernsehapparate die Wohnstuben erhellt hat, sondern nur an ihm: ORF-Moderator Tarek Leitner, der im Fremdschämmodus durch den Abend führte. Mit dem Charme eines defekten Pflegeroboters erweckte der hölzerne Nachrichtensprecher den Wunsch nach der längst vergessenen Stummfilmzeit wieder zum Leben, in der die Protagonisten wenigstens offiziell über ihre eigenen Füße gestolpert sind, wenn sie lustig sein wollten. Tarek Leitner überraschte mit Aussagen über die „Führerloge“ und über „Society-Reporter, die vielleicht blöde Fragen stellen“ - und das in einem ORF-Format, bei dem die Moderatoren nicht einmal Ex-ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erkannt haben, nur weil der beim Friseur war.
Anchor als Entführungsopfer?
Als hätte man ihm vom Küniglberg entführt, in einen Frack gesteckt und in der Staatsoper wieder ausgesetzt, litt Leitner an plötzlicher Moderatoren-Amnesie und erkannte Schauspieler Michael Ostrowski nicht mehr. Nervös machte den Zuseher auch sein ständiges Augenzwinkern in Blinkergeschwindigkeit - offenbar ein Versuch, über Morsezeichen an die Regie um Erlösung zu flehen. Doch die blieb ihm und den Österreichern verwehrt. Und so soll sich unser Kasperl der Woche in Zukunft bitte vom Opernball fernhalten und sich in Diskussionssendungen - gemessen an der Redezeit - wieder selbst interviewen.
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