Darunter ein Kind
Drei Menschen aus Trümmern in Antakaya gerettet
Fast zwei Wochen nach den Erdbeben konnten am Samstag noch drei Menschen aus den Trümmern eines Gebäudes in Antakaya (Südttürkei) gerettet werden. Auf einem Video war zu sehen, wie die Helferinnen und Helfer einen Mann und eine Frau per Trage zu einem Krankenwagen brachten. Auch ein Kind wurde behandelt.
Nähere Angaben zur Identität der Geretteten machte der Sender TRT zunächst nicht. Der Bericht ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Menschen können in der Regel nur etwa 72 Stunden ohne Wasser überleben. Verschüttete, die jetzt noch gerettet werden, müssen laut Medizinerinnen und Medizinern eine Art von Wasserversorgung in den Trümmern gefunden haben.
Zwölf Tage nach den Beben in der türkisch-syrischen Grenzregion werden weiterhin zahlreiche Menschen vermisst. Laut offiziellen Angaben kamen mehr als 46.000 Menschen ums Leben, 40.642 in der Türkei und 5900 in Syrien, wo die Zahl jedoch nur unregelmäßig aktualisiert wird. Allein in der Türkei wurden laut Behördenangaben rund 264.000 Wohnungen zerstört.
Überlebende wohl monatelang auf Hilfe angewiesen
Die Überlebenden seien aufgrund der zerstörten öffentlichen Einrichtungen und Wohngebäude noch monatelang auf Hilfe angewiesen, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms WFP David Beasley. Seine Organisation werde jedoch in etwa 60 Tagen kein Geld mehr haben. „Unser Einsatz kostet allein für die Erdbebenhilfe etwa 50 Millionen Dollar (umgerechnet 46,64 Millionen Euro) pro Monat.“ Die UN-Behörde gibt in den Katastrophengebieten unter anderem warme Mahlzeiten und Essensrationen zum Mitnehmen heraus.
Die mit Syriens Präsident Baschar al-Assad verbündete Hisbollah schickt indes Hilfe ins Erdbebengebiet nach Aleppo. Die libanesische Schiitenmiliz wollte eigenen Angaben zufolge am Samstag 29 Lastwagen mit Decken, Heizgeräten und Milchpulver für Babys liefern. Kämpferinnen und Kämpfer der vom Iran unterstützten Organisation aus dem Libanon haben im Syrischen Krieg maßgeblich dabei geholfen, die dortige Regierung an der Macht zu halten.
Rebellen behindern Hilfe
Behindert werde die Hilfe in Syrien laut Beasley jedoch von Rebellinnen und Rebellen im Nordwesten des Landes. Der WFP-Chef kündigte an, diese zur Rede stellen zu wollen. Die Region wird von Aufständischen kontrolliert, die sich mit den Truppen von Präsident Baschar al-Assad bekriegen.
Vor zwölf Tagen hatte ein Beben der Stärke 7,7 das syrisch-türkische Grenzgebiet erschüttert. Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten steigt weiterhin. Zehntausende Menschen wurden verletzt, Millionen sind von den Auswirkungen betroffen.
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