Ein körperlich behinderter Italiener wirft der Salzburger Polizei brutales Vorgehen gegen ihn und seinen 16-jährigen Sohn vor. Nach dem Europaleague-Match zwischen Redbull Salzburg und AS Roma sei es zu einem brutalen Übergriff gekommen, heißt es in bedeutsamen italienische Medien. Die Salzburger Polizei wollte auf Anfrage nicht näher auf den Vorfall eingehen.
Zwei Tage nach dem Europaleague-Spitzenspiel in der Redbull-Arena gingen die Wogen hoch. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen. In einflussreichen italienischen Medien, wie der „La Gazzetta dello Sport“, „Roma Today“ oder „Corriere dello Sport“ wird Salzburger Einsatzkräften von Roma-Fans Polizeigewalt vorgeworfen.
Körperlich behinderter Roma-Fan äußert Vorwürfe
Marco Monaci, ein 60-jähriger Fan des AS-Roma, wirft den Salzburger Polizisten vor: „Sie haben mich geschlagen und meinen 16-jährigen Sohn wie einen Verbrecher behandelt.“ Laut Monaci hatten einige Italiener nach dem Spiel gegen die Scheiben eines Shuttlebusses gehämmert, damit dieser die Türen öffnet. Dann sei die Situation laut Monaci, der nach eigenen Angaben einen Behinderungsgrad von einhundert Prozent aufweist, eskaliert. Er sei zu Boden gegangen, sein Sohn (16) wollte eingreifen.
Video zeigt offenbar Festnahmen
Am Ende soll Monaci, der am Spielabend auf Krücken unterwegs war, im Krankenhaus gelandet sein. Sein Sohn wurde angeblich mehrere Stunden auf einer Polizeiinspektion festgehalten. Auf einem Video, das Fans des AS-Roma veröffentlicht haben, sieht man wie die Polizei zwei Personen am Boden fixiert. Dass es sich bei den Betroffenen um Monaci und seinen Sohn handelt, ist anzunehmen. In 40 Jahren als Fan habe er etwas Derartiges nicht erlebt, meint der Fan. Laut dem Anwalt Lorenzo Contucci hat der Italiener bereits eine Salzburger Anwaltskanzlei beauftragt, gegen die Polizei vorzugehen. Denkbar wäre etwa eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht.
Polizei möchte Vorwürfe nicht näher kommentieren
Die Polizei wollte sich zu den Vorwürfen nicht näher äußern. Sie verwies auf eine Pressemeldung , in der es eingangs heißt: „Der Polizeieinsatz am 16. Februar 2023 anlässlich des Fußballspiels zwischen FC Salzburg und AS Roma verlief ruhig.“ Am Ende der Mitteilung wird von einem tätlichen Angriff und einem Widerstand gegen die Staatsgewalt berichtet. Dabei sei ein Polizist verletzt worden. Der Einsatz werde routinemäßig evaluiert.
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