Knapp ein Jahr Krieg

USA: 200.000 Russen getötet oder verwundet

Ukraine-Krieg
18.02.2023 18:33

Die USA gehen davon aus, dass bereits etwa 200.000 Russinnen und Russen im Krieg gegen die Ukraine getötet oder verwundet wurden. Es gebe entsprechende Berechnungen, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Hinzu kämen mehr als eine Million Russinnen und Russen, die ihr Land verlassen hätten, weil sie nicht Teil des Krieges sein wollten.

Tausend oder noch mehr Unternehmen machten keine Geschäfte mehr in Russland, weil sie Reputationsschäden fürchteten. „Schauen Sie sich an, was Putin seinem Land angetan hat“, sagte Blinken mit Blick auf den russischen Machthaber Wladimir Putin.

Kiewer Generalstab: 142.000 „liquidiert“
Der ukrainische Generalstab, der jeden Tag Zahlen zu russischen Verlusten veröffentlicht, gab die Anzahl der seit Invasionsbeginn am 24. Februar 2022 „liquidierten“ Soldaten am Samstag mit mehr als 142.000 an. „Liquidiert“ bedeutet entweder getötet oder so schwer verwundet, dass ein Soldat nicht mehr kampffähig ist. Unabhängig sind solche Angaben nicht zu überprüfen, Beobachter gehen von zu hoch gegriffenen Zahlen aus.

US-Außenminister Antony Blinken am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. (Bild: AP)
US-Außenminister Antony Blinken am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Auch wie viele Menschen tatsächlich Russland seit Kriegsbeginn verlassen ist fast unmöglich zu berechnen. Die Schätzungen, etwa von der „OK Russians“ einer Organisation, die Russen unterstützt, die vor den Repressionen geflüchtet sind, reichen von 600.000 bis zu 1,1 Millionen.

Eine große Fluchtwelle begann am 21. September 2022, als Putin in Russland mit sofortiger Wirkung die Teilmobilmachung ausrief. „OK Russians“ zufolge waren es hauptsächlich junge Männer, die seither das Land verließen, um einer Einberufung zu entgehen. Inzwischen verlassen zunehmend auch deren Ehefrauen, Freundinnen und Kinder ihre Heimat Russland.

Seit September mehr Asylanträge in Österreich
Viele flohen in russische Nachbarstaaten wie Georgien oder Kasachstan, beliebte Zielländer waren auch Armenien, die Türkei oder Serbien. Nach Österreich kamen sehr wenig Russen, die Teilmobilmachung im September schlug sich aber in der Asylstatistik nieder. Bis dahin gab es sehr wenige Anträge von Russen in Österreich, von Jänner bis August waren es insgesamt 411. Von September bis Dezember waren es dagegen schon 457, im Oktober war die Zahl der Asylanträge von Russen erstmals im Jahr 2022 dreistellig.

Insgesamt wurden laut Asylstatistik des Innenministeriums vergangenes Jahr 730 Asylverfahrensentscheidungen bei Bürgern der russischen Föderation getroffen, in 242 Fällen (33,2%) wurde Asyl gewährt, in 356 Fällen und damit der Mehrheit (48,8%) gab es negative Asylverfahrensentscheidungen. 39 Mal wurde subsidiärer Schutz gewährt, der Rest entfällt auf sonstige Entscheidungen (etwa, wenn Verfahren eingestellt werden).

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