Wollte Brand legen

Psychisch kranker Sohn (28) hielt Mutter gefangen

Wien
19.02.2023 11:14

Gewaltsam mussten sich am Samstagabend Polizisten der Sondereinheit WEGA und Polizisten der Polizeiinspektion Otto-Wagner-Platz Zutritt zu einer Wohnung im Wien-Alsergrund schaffen. Der Grund: Ein psychisch kranker Mann (28) hielt seine Mutter in der Wohnung gefangen. 

Kurze Zeit vor dem dramatischen Einsatz hatte die Hausbesorgerin einen Zettel mit einer beunruhigenden Botschaft im Innenhof gefunden. Daraufhin wurde umgehend die Polizei alarmiert. Auf dem Zettel stand, dass sich die Verfasserin in der betreffenden Wohnung aufhalte, sie von ihrem psychisch kranken Sohn eingesperrt worden sei und dringend Hilfe benötige.

Sohn zerrte Mutter zurück in die Wohnung
Wenige Minuten später waren auch schon die Beamten vor Ort. Die Einsatzkräfte konnten die Frau durch ein Fenster im Stiegenhaus auf dem Balkon der Wohnung sehen. „Sie versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. Plötzlich trat der Sohn auf den Balkon, umklammerte seine Mutter von hinten und zerrte sie wieder in die Wohnung“, berichtet die Wiener Polizei. 

Wollte Wohnung mit Bunsenbrenner anzünden
Die Beamten zögerten keine Sekunde und brachen gewaltsam in die Wohnung, in der sich das Opfer befand, ein. Nachdem die 47-jährige Mutter des Mannes aus der Wohnung befreit worden war, schilderte sie den Beamten, dass ihr Sohn an einer psychischen Krankheit leide. Er habe sie in der Wohnung eingesperrt, brennbare Flüssigkeit verschüttet und gedroht, diese anzuzünden. Sie habe ihm einen Bunsenbrenner aus den Händen reißen können und diesen in den Innenhof geworfen.

Weiters habe der 28-Jährige Kerzen angezündet und auf dem Boden verteilt. Auch hier sei es der Frau gelungen, diese zu löschen und zu entsorgen. Vorbereitete Gaskartuschen und einen Hammer habe sie versteckt.

Junger Mann wurde in die Justizanstalt gebracht
Der 28-Jährige wurde aufgrund seiner psychischen Krankheit in ein Spital und anschließend über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt gebracht. Laut Polizei machte die 47-jährige Mutter in der polizeilichen Vernehmung von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Medikamente eigenmächtig abgesetzt
Polizeisprecher Markus Dittrich schilderte gegenüber der APA, dass der 28-Jährige vor dem Vorfall bereits medikamentös gegen seine psychische Erkrankung therapiert worden sei, die Tabletten jedoch dann eigenmächtig abgesetzt hätte. Wie lange die Frau tatsächlich eingesperrt war, ließe sich mangels Aussage vorerst nicht feststellen.

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