Anreicherung bei 84%

Fast waffentaugliches Uran im Iran entdeckt

Ausland
20.02.2023 07:48

Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben im Iran Uran mit einem Reinheitsgrad gefunden, der nur knapp unter dem zum Bau einer Atombombe nötigen Wert liegt. Das Uran sei auf 84 Prozent angereichert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei Quellen aus Diplomatenkreisen.

Zum Bau von Atombomben ist auf rund 90 Prozent angereichertes Uran notwendig. Die Inspektoren müssten nun feststellen, ob der Iran das Material absichtlich produziert hat oder ob die Konzentration das Ergebnis einer unbeabsichtigten Anhäufung ist, meldet Bloomberg weiter.

Die IAEA erklärte am Sonntag im Onlinedienst Twitter (Tweet unten), den Medienbericht zu kennen. Die Organisation führe Gespräche mit dem Iran über die „Ergebnisse der jüngsten Überprüfungsaktivitäten“, schrieb die Atomenergiebehörde.

In Atomabkommen wäre 3,67% Anreicherung vereinbart worden
Im derzeit auf Eis liegenden Internationalen Atomabkommen mit dem Iran war 2015 für die Urananreicherung ein Schwellenwert von 3,67 Prozent vereinbart worden. Zuletzt war bekannt gewesen, dass Teheran auf 60 Prozent angereichertes Uran produziert und damit erheblich mehr als im Atomabkommen vorgesehen.

Im Forschungsreaktor IR-40 im iranischen Arak. (Bild: AP)
Im Forschungsreaktor IR-40 im iranischen Arak.

Die im April 2021 aufgenommenen Verhandlungen über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran stecken seit Monaten fest. Die Vereinbarung sollte das iranische Nuklearprogramm begrenzen und sicherstellen, dass das Land keine Atomwaffen baut. Ausgehandelt hatten es die USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Iran.

Unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump stiegen die USA aber 2018 einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten neue Sanktionen gegen Teheran. Daraufhin zog sich auch der Iran schrittweise aus seinen Verpflichtungen zurück und schränkte die Inspektionen seiner Anlagen durch die IAEA ein

Porträt von krone.at
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