„Boden für Alle“

Wem gehört Österreich und wie kann es weitergehen?

Kärnten
20.02.2023 12:29

Architekturhaus Kärnten: Die viel beachtete Wanderausstellung des Architekturzentrums Wien „Boden für Alle“ zeigt, wie wir mit der endlichen Ressource Erde umgehen (können).

Was Boden bedeutet, wie wichtig er für uns Lebewesen ist, wie sorglos damit umgegangen und wie daran verdient wird, verdeutlichen die Schautafeln der aktuellen Ausstellung im Architekturhaus Kärnten in Klagenfurt. Locker und bunt wie anschaulich und gut verständlich werden die schon bekannten Fakten und Erkenntnisse auf den Boden der Tatsachen gebracht. Wie Grundeigentum überhaupt zustande kam, oder wie Disziplinen von Archäologie über Landwirtschaft bis Ökologie mit dem Thema Boden verknüpft sind, ist dort zu erfahren. Wie auch, dass weiterhin Bauland gewidmet wird, obwohl alle Österreicher in bereits bestehenden Einfamilienhäusern untergebracht werden könnten.

Gut aufbereitete Plakate machen deutlich, dass es mehr Sorgfalt für unseren Bodenbedarf. (Bild: Tina Perisutti)
Gut aufbereitete Plakate machen deutlich, dass es mehr Sorgfalt für unseren Bodenbedarf.
Gut aufbereitete Plakate machen deutlich, dass es mehr Sorgfalt für unseren Bodenbedarf. (Bild: Perisutti Tina)
Gut aufbereitete Plakate machen deutlich, dass es mehr Sorgfalt für unseren Bodenbedarf.

Flächeninanspruchnahme hat stark zugenommen
„Zwischen 2006 und 2019 hat die Flächeninanspruchnahme um 25,44 Prozent zugenommen. Wenn sie in diesem Maß voranschreitet, gibt es in Österreich im Jahr 2173 keinen produktiven Boden mehr“, warnt das Architekturzentrum. Wir hätten dann also keine Fläche mehr, auf der wir Lebensmittel anbauen, oder Kühe, Schweine und Hühner unterbringen könnten. Was in den vergangenen Jahren immer wieder propagiert wurde, bekommt bei der Ausstellung eine starke Gewichtung - nicht zuletzt, weil das tief verzweigte Geflecht zwischen Bodenfläche und Wertsteigerung am Immobilienmarkt durch prägnante Zitate und nachgewiesene Zahlen in gut aufbereiteten Illustrationen sichtbar wird.

50 Prozent

betrug etwa der Anstieg der Mieten in Wien zwischen 2006 und 2018, während das durchschnittliche Nettoeinkommen in diesem Zeitraum um nur knapp 19 Prozent höher wurde.

Mit nachhaltiger Raumplanung, architektonischer Kreativität und politischer Weitsicht lässt sich allerdings viel tun, wie etwa Beispiele aus Seoul in Südkorea zeigen, wo mit dem Projekt Seoullo 7017 aus einer ehemaligen Überführung inmitten einer Betonwüste ein Stadtgarten entstand. Bereits beim schnellen Durchgehen durch die Ausstellung im Architekturhaus in Klagenfurt (St. Veiter Ring 10) bekommt man einen guten Überblick, Detailinfos verraten Spannendes: bei freiem Eintritt bis 23. Februar, Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 18 Uhr.

Porträt von Tina Perisutti
Tina Perisutti
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