Tausende bei Karneval
Venedig führt Einbahnregeln in schmalen Gassen ein
Wegen des Massenandrangs über das Karnevalswochenende ergreift Venedig Gegenmaßnahmen. Um Touristenstaus in den Calli, den engen Gassen, die zum Markusplatz führen, zu vermeiden, ergreift die Stadtpolizei entsprechende Regelungen. So wurden Einbahnregelungen eingerichtet, um einen übermäßigen Andrang auf den Gassen zu vermeiden.
100.000 Menschen strömten laut Behördenangaben am Samstag nach Venedig. Es ist nicht das erste Mal, dass Venedig versucht, Vorkehrungen zu treffen, um den Massenandrang bei großen Events zu kanalisieren, so an Silvester oder beim Wasserfestival Redentore im Juli. Die guten Wetterprognosen und milden Temperaturen freuen die Touristikbranche. Viele Touristen erreichten die Lagunenstadt per Zug, was von der Stadtverwaltung begrüßt wurde.
Dichtes Gedränge auch auf den Plätzen
Dichtes Gedränge herrschte auf den Plätzen, wo die Venezianer in ihren traditionellen Karnevalskostümen Feste und Bälle veranstalten. In Venedig überwogen erneut die „klassischen“ Masken und Motive des 17. Jahrhunderts, nicht selten „Produkte hoher Schneiderkunst“, wie eine Venezianerin nicht ohne Stolz meinte. Darunter etwa der bunte Arlecchino, der verschlagene Schurke Brighella oder der „dottore“, der Pestarzt mit der Schnabelnase.
Feste wurden in dieser Saison hauptsächlich in den Palazzi abgehalten. Zum ersten Mal seit 2019 findet der Karneval ohne Corona-Restriktionen statt. 2020 war er wegen der Pandemie ganz abgesagt worden.
Historisches Spektakel
Der Karneval in Venedig wurde erstmals 1094 urkundlich erwähnt. Ende des 18. Jahrhunderts eroberte Napoleon die Republik. Im Tausch gegen die norditalienische Lombardei übergab er sie an Österreich. Die damit verbundenen Veränderungen brachten den Karneval zum Erliegen. Erst 1979 wurde er von Theaterleuten, Bildhauern und Malern wieder zum Leben erweckt. Kunstvolle Masken, aufwendige Kostüme und prunkvolle Bälle prägen jährlich das Bild der Lagunenstadt. Das Fest endet mit einem großen Feuerwerk.
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