Im vergangenen Dezember wurde hierzulande an einzelnen Tagen so viel Strom wie noch nie importiert. Am 21. Dezember erreichten die Importe mit 100,5 Gigawattstunden ein historisches Tageshoch, einen Tag später wurde mit 5551,6 Megawatt die bisher höchste Importleistung innerhalb von 15 Minuten verzeichnet.
Das teilte der Stromnetzbetreiber APG (Austrian Power Grid) am Montag in einer Aussendung mit. Die Rekordwerte hätten sich aus einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren ergeben, besonders die geringe Produktion aus erneuerbaren Energien soll eine Rolle gespielt haben. Konkret wurde im Dezember etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) des heimischen Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt. Den Großteil davon macht Wasserkraft aus.
Tendenz zum Stromsparen
Im Vergleich zum November haben die Menschen in Österreich im Dezember um acht Prozent mehr Strom verbraucht (Verbrauch von 5649 GWh). Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2021 hat die Bevölkerung jedoch eine Spur weniger genutzt. Für die APG ist eine „Tendenz zum Stromsparen weiter erkennbar.“
Da die Zunahme erneuerbarer Energien und die laufend steigende Nachfrage nach Strom die Netzinfrastruktur vor Herausforderungen stellen, sind sogenannte Redispatch-Maßnahmen nötig. Dabei wird hohen Leistungsbelastungen durch gezielte Eingriffe in den Einsatz von Kraftwerken wie Gas- oder Wasserkraftwerken entgegengesteuert. Im Dezember waren solche Maßnahmen an 18 Tagen nötig. Das kostete im Vorjahr 94 Millionen Euro, die letztlich die Kundinnen und Kunden bezahlen mussten.
„Ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten würde den Eingriff in den Kraftwerksbetrieb erheblich verringern und die Kosten reduzieren. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität“, sagte der kaufmännische APG-Vorstand Thomas Karall.
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