Windpark ausspioniert
Geheimdienst: Russland nimmt Nordsee ins Visier
Laut Angaben zweier niederländischer Geheimdienste ist kritische Offshore-Infrastruktur wie etwa Internetkabel, Gasleitungen und Windkraftanlagen im niederländischen Teil der Nordsee zuletzt zunehmend zum Ziel potenzieller russischer Sabotageaktivitäten geworden.
Russland kartiere diese Infrastruktur heimlich und unternehme Aktivitäten, „die auf Vorbereitungen von Störungen und Sabotage hindeuten“, heißt es in einem gemeinsamen Bericht des niederländischen Militärgeheimdienstes MIVD sowie des Inlands- und Auslandsgeheimdienstes (kurz AIVD), der am Montag veröffentlicht wurde.
In den vergangenen Monaten hätten russische Akteure das Energiesystem in der Nordsee ausgekundschaftet. „Es ist das erste Mal, dass wir das beobachtet haben“, erläutert MIVD-Chef Jan Swillens. Auch verdeckte Drohungen Moskaus gegen die Wasser- und Energieversorgung in den Niederlanden seien denkbar, hieß es seitens MIVD und AIVD.
Russisches Schiff aus Nordsee eskortiert
Ein russisches Schiff sei in einem Offshore-Windpark in der Nordsee entdeckt worden, als es versuchte, die Energieinfrastruktur zu kartieren, sagte MIVD-Chef General Jan Swillens im Rahmen einer Pressekonferenz. Es sei von Kräften der niederländischen Marine und der Küstenwache aus der Nordsee eskortiert worden, bevor es zu einem Sabotageversuchen kommen konnte, fügte er hinzu.
Niederlande weist mehrere Diplomaten aus
Die Niederlande kündigte am Samstag an, man würden eine nicht genannte Anzahl russischer Diplomaten ausweisen. Das Land beschuldigt Russland, unter dem Deckmantel der Diplomatie ständig Spione ins Land zu schleusen. Moskau wurde deshalb aufgetragen, seine Handelsvertretung in Amsterdam zu schließen, die Regierung in Den Haag kündigte an, das niederländische Konsulat in Sankt Petersburg zu schließen.
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