Neue Entwicklung im rätselhaften Raubmord-Fall um einen vermissten Iraker: Ein zweiter Verdächtiger ist nun festgenommen worden, bestätigt die Staatsanwaltschaft Salzburg. Es ist der Halbbruder des ersten bereits festgenommenen Verdächtigen. Den Ermittlungen nach sollen die beiden für eine Bluttat im Zuge eines Autoverkaufs verantwortlich sein. Das Opfer gilt weiter als vermisst.
Ein Mordfall ohne Leiche beschäftigt die Salzburger Kriminalisten seit Jahresbeginn. Mohanad A. soll Opfer eines Verbrechens geworden sein: Da sind sich die Ermittler sicher. Seit seinem Verschwinden wird wegen schweren Raubes mit Todesfolge ermittelt. Der erste Verdächtige, ein in Salzburg lebender Ungar (25), konnte bereits am 22. Jänner festgenommen werden und befindet sich in U-Haft. Bislang bestritt dieser die Vorwürfe. Nun kam es zu einer zweiten Festnahme, bestätigt Marcus Neher von der Salzburger Staatsanwaltschaft: „Der zweite Verdächtige hat sich am 14. Februar in der Polizeiinspektion Alpenstraße selbst gestellt. Er befindet sich bereits in U-Haft.“
Es handelt sich bei ihm ebenfalls um einen Ungarn (19) und um den Halbbruder des ersten Verdächtigen. Anders als der erste Verdächtige fiel der 19-Jährige bereits durch kleinere Straftaten wie Diebstähle und Körperverletzungen auf.
Mutmaßliches Mord-Opfer wird seit Jahreswechsel vermisst
Doch vom Opfer fehlt nach wie vor jede Spur. Mitte Jänner bat die Exekutive die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Klärung des Falles und veröffentlichte Bilder vom Auto des Opfers, ein BMW X6, sowie dessen Handy, ein iPhone XS. Das bereits von den Beamten sichergestellte Fahrzeug hatte Mohanad A. am 22. Dezember via Facebook zum Verkauf angeboten: ein 245-PS-Auto um 17.000 Euro.
Die Ermittler vermuten, dass es im Zuge eines Treffens bezüglich des Autoverkaufs zu der Tat gekommen sei. A. gilt seither jedenfalls als vermisst. Deshalb werde auch sein Handy gesucht, da dieses Aufschlüsse über das Verschwinden bringen könnte.
Halbbrüder widersprechen sich
Die beiden festgenommenen Ungarn haben zu Jahresbeginn „überraschend ihren Wohnsitz aufgelöst“, ein klares Indiz. Zudem verstrickten sich beide in ihren Einvernahmen offenbar in Widersprüche: Laut Neher stehen die Angaben des 25-Jährigen den bisherigen Beweisergebnissen entgegen. Und der 19-Jährige leugnet überhaupt bei der Geld- und Fahrzeugübergabe dabei gewesen zu sein. Er hätte den BMW lediglich besichtigt. Ein weiteres Indiz, das auf eine Bluttat hindeutet: Beamte fanden Blutspuren, vor allem im Kofferraum, die laut den Untersuchungen dem Opfer zugeordnet werden. Die Ermittlungen laufen weiter.
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