Als ehemalige Rennfahrerin, Leiterin einer Bootsführerscheinschule und ORF-Expertin ist Corinna Kamper Gas geben gewöhnt. Mit Marie Leopoldsberger sprach sie auf dem heißen Asphalt über Bodenhaftung, Weiblichkeit und Tränen.
„Krone“: Wir haben auf der Rennstrecke Gas gegeben, wie viele PS kommen mit aufs Parkett?
Corinna Kamper: Ich ändere meine Strategie nur, indem ich vom Asphalt in den Ballroom gehe. Wenn ich das so sehe, dann bin ich positiver Dinge.
Die Bodenhaftung und der Grip stimmen jedenfalls!
Als Sportlerin bin ich es gewohnt 100 Prozent zu geben. Es ein aber ein komplett anderes Matier für mich. Motorsport ist der statischste Sport den es gibt, man soll sich so wenig wie möglich bewegen. Jetzt am Tanzparkett muss mich so viel wie möglich bewegen.
Auf was freust du dich?
Ich bin als Frau in einer Männerdomäne aufgewachsen. Ich freue mich darauf, wie ich meine weibliche, grazile Seite entwickeln werde, die ich noch nie in meinem Leben gebraucht hab. Ich hab ein gutes Feingefühl, vorallem auf den Motorsport, auf das Auto bezogen. Allerdings geht es jetzt um meinen eigenen Körper.
Welcher Mensch bist du abseits des Motorsports?
Ein sehr emotionaler Mensch: Ich weiß, dass da sehr viele Emotionen hoch kommen werden. Ich bin ein glücklicher Mensch, ich werde viel Freude und Leidenschaft mitnehmen. Bin aber auch sehr ehrgeizig, und werde mich ärgern, wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich das möchte. Und ich werde weinen. Ich bin so nah am Wasser gebaut: Sie können mir eigentlich immer die Taschentücher vorbereiten.
Was bringt dich im Alltag zum Weinen?
So ziemlich alles. (lacht) Schöne Worte von lieben Menschen, da werde ich sehr emotional. Wenn mir mein Partner liebe Sachen sagt oder meine Familie.
Du tanzt mit Danilo Campisi durch das „Dancing Stars“-Abenteuer. Wie muss er das Training gestalten, um dich auf dem Parkett in die rechte Spur zu bekommen?
Mein Tanzpartner braucht eine gewisse Art von Empathie. Mit was ich schwer klar komme wäre ein strenger Tanzlehrer, der über mich drüber fährt. Dadurch, dass ich eine Frau im Motorsport bin, war das nicht immer das Leichteste sich den Männern zu widersetzen. Man hat damals Frauen eben eher hinterfragt als Männer. Ich würde da wohl auf stur bei einen „Drill Seargant“ schalten. Mir ist es trotz Ehrgeiz auch wichtig, dass wir Spaß haben.
Wie sehr bist du dem Tanz verbunden?
Ich war schon in meinen Jugendjahren immer die, die an der Bar steht und auf die Getränke und Taschen aufpasst. Und auf einmal bin ich bei „Dancing Stars“. Meine Klassenkamerade schmunzeln und sagen: „Das schau ma uns an mit dem Tanzen.“
Wie hast du dich auf die Tanzshow vorbereitet?
Ich habe tatsächlich ein paar Tanzstunden genommen, um die Basics zu lernen, wie etwa einen Wiener Walzer von einem Cha Cha Cha zu unterscheiden. (lacht) Ich bin es ja nicht einmal gewohnt, hohe Schuhe zu tragen.
Geboren in: Bruck / Mur
Alter: 28
Lieblingsfarbe: Blau
Lieblingsspeise: Vogerlsalat mit Kernöl
Lieblingsmusik: Popmusik, wie sie klassisch im Radio läuft. Hauptsache ich kann mitsingen und spüre Emotionen dabei
Familie: Eine Schwester
Letztes Buch: Der Tausch
Wie sehr wird dir dein bisheriger Sport etwas bringen für die Leichtfüßigkeit am Parkett?
Das schöne am Motorsport ist, dass du von allem ein bisschen was brauchst. Reaktionszeit, Ausdauer, aber du brauchst natürlich auch die Konzentration. Dann Kraftausdauer, weil viele Kräfte von Außen auf dich wirken. Ich bin in keiner Sache sehr gut, aber überall ein bisschen gut. Das war perfekt für den Motorsport.
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