Neue Kampagne

Zwanzig Gesichter im Kampf gegen Gewalt an Frauen

Land & Leute
22.02.2023 08:00

Die steirischen Frauenhäuser arbeiten an einer neuen Kampagne, bei der Freiwillige zu Models wurden. Die „Steirerkrone“ war mit dabei.

Das eigene Gesicht überlebensgroß auf einem Plakat zu sehen, ist für viele vermutlich schon schockierend genug. Umso schlimmer, wenn dieses Gesicht durch blaue Flecken entstellt ist. Dennoch sind rund 20 Frauen allen Alters dem außergewöhnlichen Aufruf der steirischen Frauenhäuser gefolgt, Teil einer neuen Kampagne gegen Gewalt zu werden.

„Wie erreicht man sowohl von Gewalt betroffene Frauen als auch Angehörige?“, hat sich Michaela Gosch, Leiterin der Frauenhäuser, bei der Konzeption des Projekts gemeinsam mit der Agentur Rittler und Co. gefragt. „Das ist die zentrale Frage, um Gewalt und im schlimmsten Fall Femizide zu vermeiden. Die Menschen müssen erfahren, wo es Hilfe gibt.“

Um zu zeigen, dass es jede treffen kann, egal, welche soziale Schicht, welches Alter und welche Herkunft, hat man auf professionelle Models verzichtet. „Es sind Frauen aus dem echten Leben, die wir hier zeigen“, sagt Gosch. „Weil Gewalt keine Zielgruppe hat.“

Auf den Plakaten wird das Gesicht der Frauen einmal unversehrt, positiv nach vorne blickend zu sehen sein. Und einmal übersät mit Hämatomen. „Das Dramatische muss man zeigen“, sagt Gosch. „Aber die Person im Vordergrund zeigt: Ich habe es aus der Gewalt raus geschafft!“

Kinder ermutigten ihre Mutter, mitzumachen
Eine von 22 Frauen und zwei Männern, die Teil der Kampagne sind, ist Bernadette Petschmann. Für sie war „gleich klar“, dass sie mitmachen möchte, sagt sie. „Nur wegen der blauen Flecken hatte ich Zweifel. Ich habe mit meinen beiden Kindern darüber gesprochen, die 16 und 18 Jahre alt sind.“ Die ermutigten ihre Mutter allerdings sofort mitzumachen.

Trotz professionellem Make-up fühlt sich Petschmann nicht glamourös. „Ich fühle mich gut, aber es geht ja darum, etwas zu bewirken“, sagt sie, bevor sie sich vor die Linse von Fotograf Mario Gimpel begibt. Nach nur wenigen Klicks ist es auch schon wieder vorbei, die nächste Frau wartet bereits mit fertigem Make-up. Fazit von Petschmann: „Es war wirklich eine gute Erfahrung!“

Schon Anfang März sollen die Plakate in der ganzen Steiermark angebracht werden, außerdem wird die Kampagne online zu sehen sein.

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