Protestaktion gegen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Schattendorf
Heftig fällt die Reaktion auf die Ankündigung aus, die Grenze zwischen Schattendorf und dem ungarischen Agendorf künftig nur mit ortsbezogener Vignette passieren zu können. Unbekannte Täter tobten sich an den Info-Tafeln aus. Ständer mit entsprechenden Hinweisen wurden entweder gestohlen oder umgestoßen und demoliert.
Polleranlage ab 1. März
Auslöser war offenbar der Ärger darüber, dass ein Teil der Grenzstraße zur Fußgängerzone erklärt und ab 1. März eine Polleranlage errichtet wird. Bis zur Fertigstellung in 12 Wochen ist die Strecke gesperrt, Autofahrer müssen über Klingenbach ausweichen. Danach können Anrainer aus einem der beiden Nachbarorte per Ausnahmebescheid auf der Route verkehren. Die Kosten von rund 160 € für zwei Jahre will Schattendorf mittels Gutschein refundieren.
Nach der gemeinen Protestaktion liegt bei der Polizei eine Anzeige auf. „Was mit dieser bösartigen Vorgehensweise bezweckt wurde, ist unerklärlich. Die Info-Ständer sollten die Bevölkerung diesseits und jenseits der Grenze vorab informieren, um später etwa auf dem Weg zur Arbeit freie Fahrt zu haben“, erklärt Bürgermeister Thomas Hoffmann.
Verwunderung herrscht in der Amtsstube auch deshalb, weil die geplanten Maßnahmen zur Beruhigung der extrem hohen Verkehrsbelastung beitragen sollen.
Die Situation ist dermaßen angespannt, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr per Rad in die Schule oder zum Training bringen, da die Gefahr eines Unfalls zu groß ist.
Thomas Hoffmann
Sollte es sich beim Boykott um Gegner aus Ungarn handeln, zeigt man hierzulande ebenso wenig Verständnis. „Unser östliches Nachbarland geht oft eigene Wege. Vieles bleibt unklar. Denn warum zahlen Ungarn in einem vereinten Europa an der Zapfsäule weniger für Sprit als die Gäste?“, fragt ein Anrainer provokant nach.
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