Am Bezirksgericht Tamsweg muss sich am Mittwoch ein Polizist wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung verantworten. Der Beamte hatte im November 2021 mit dem Streifenwagen einen 15-jährigen Mopedfahrer verfolgt. Dieser kam auf einem Feldweg direkt vor dem Polizeifahrzeug zu Sturz, wurde trotz Vollbremsung überrollt und dabei getötet.
Hätte sich die Fußraste des Mopeds nicht im Erdreich verhakt, wäre es laut Gutachter nicht zum Zusammenstoß gekommen.
Die Streife hatte das Moped mit Blaulicht und Folgetonhorn verfolgt, weil es ohne Licht und offenbar zu schnell unterwegs gewesen war. Als der Teenager in der Gemeinde Göriach in einen Feldweg abbog, kam er aufgrund seiner Geschwindigkeit zu Sturz.
Ermittlungen zunächst eingestellt
Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen zunächst eingestellt, weil sie kein (grob) fahrlässiges Verhalten feststellen konnte. Damit gab sich die Familie des Burschen aber nicht zufrieden, und ein Senat des Landesgerichts Salzburg ordnete die Fortführung des Verfahrens an, weil seiner Ansicht nach der Abstand zum Mopedlenker zu gering war.
Opfer-Anwalt Stefan Rieder meinte, „hätte die Polizei ihn nicht derart verfolgt, wäre der Bursch nicht so schnell gefahren und auch nicht gestürzt“. Der Verteidiger des angeklagten Polizisten sprach hingegen im Vorfeld von einer Verkettung unglücklicher Umstände, ein Sorgfaltsverstoß sei nicht erkennbar.
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