31 Tage ohne Regen
Französische Dörfer werden mit Wasser beliefert
Frankreich erlebt eine Dürreperiode mitten im Winter. Seit 31 Tagen hat es keinen nennenswerten Regen mehr gegeben. Mehrere Dörfer in den Regionen Ardèche und im Zentralmassiv werden bereits per Tankwagen mit Wasser beliefert.
In den Pyrenäen sind manche Stauseen wie etwa Montbel im Ariège nur zu 20 bis 30 Prozent gefüllt, die Umgebung erinnert an eine Mondlandschaft. In der Picardie nördlich von Paris sorgen sich Landwirtinnen und Landwirte um ihre Nutzpflanzen. Insbesondere Chicorée-Salat und Kartoffeln seien durch die Dürre gefährdet. „McDonald‘s möchte eine bestimmte Kartoffelsorte, um lange, helle Pommes frites zu machen, aber genau diese Sorte braucht viel Wasser und Dünger“, sagte Victor Cuisiniez, der Landwirte berät, zum Sender France Bleu. „Manche Bauern schrecken davor zurück, ihre Sorten umzustellen.“
Seit 31 Tagen ist in Frankreich kein Regen mehr gefallen. Dies habe es im Winter seit Beginn der Aufzeichnungen 1959 noch nie gegeben, teilten Mitarbeitende des Wetterdiensts Meteo France am Dienstag mit. Der Zustand entspreche dem, wie man ihn normalerweise Mitte April antreffe. Der Süden des Landes sei besonders betroffen.
Weniger Schnee als üblich
Seit dem Sommer 2021 ist Frankreich laut Meteo France zunehmend von Trockenheit betroffen. Seit zwölf Monaten sei es auch wärmer als im Durchschnitt. Die Schneedecke in den Bergen sei geringer als im Winter üblich. Wenn der Schnee auf den Bergen im Frühjahr schmelze, sorge dieser für eine zusätzliche Wasserversorgung der Flüsse in der Nähe der Berge. Die Zeit von September bis März sei entscheidend für das Wiederauffüllen der Wasservorräte, erklärte der Wetterdienst. Umweltschützerinnen und Umweltschützer kritisieren zudem, dass der Einsatz von Schneekanonen viel Wasser verbrauche.
Im Laufe der Woche wird wieder Regen erwartet. Laut dem Wetterdienst steht aber einer der trockensten Februar-Monate seit 1959 bevor.
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