Aufschrei der Verbände nach dem geplanten Aus für TV-Kanal „ORF Sport Plus“. Eine breite Front bildet sich. Tenor: „Der Schaden wäre unermesslich.“
Das geplante Aus für ORF Sport Plus bringt die Verbände in Österreich zur Verzweiflung, es bildet sich bereits eine breite Front - angeführt von Hans Niessl: „Der ORF ist per Gesetz zu einer umfassenden Sportberichterstattung verpflichtet“, so der Sport-Austria-Präsident, „er muss also die gesamte Vielfalt der österreichischen Sportkultur abseit der sogenannten Premiumsportarten abbilden.“ Wie etwa Basketball, dessen Verbands-Generalsekretär Johannes Wiesmann den Kopf schüttelt: „Wir haben inklusive der Nationalteams pro Jahr rund 35 Spiele auf diesem Sender laufen - wie soll das alles von ORF 1 abgefangen werden?“
Philipp Seel, Generalsekretär des Volleyball-Verbands, gibt zu bedenken: „Es gibt Verpflichtungen zur TV-Produktion bei internationalen Bewerben, davon war ORF Sport Plus bisher ein Teil.“ Auch abgeschlossene Sponsorverträge hängen laut Handball-Präsident Markus Plazer an TV-Zeiten im ORF-Spartenkanal: „Der Schaden wäre unermesslich - ein Drama für alle Sportarten!“
Bitter für Olympia-Sportler
Schwimm-Präsident Arno Pajek zeigt sich ebenso fassungslos: „Aus unserer Sicht hätte der Kanal reformiert gehört, aber es ist für 95 Prozent aller Verbände die einzige Möglichkeit, im TV in Erscheinung zu treten. Der Schwimmsport war gerade dabei, medial wieder präsent zu werden, nun wird das abgewürgt. So können wir die Öffentlichkeit mit unseren Leistungen nur schwer erreichen.“
„Wäre eine Katastrophe“
Mit dem Magazin „Ohne Grenzen“ bringt ORF Sport Plus auch Behindertensport der breiten Masse näher, darum fürchtet ÖBSV-Generalsekretär Matthias Bogner: „Der Wegfall wäre eine Katastrophe! Es geht auch auch um Identifikation, Vielfalt und Inklusion.“ Und er mahnt: „Viele, die bei Olympia starten, würde man abseits Olympischer Spiele nicht sehen“
Burgstaller/Pollak/Lischka
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