Forderung der Ärzte

Hausapotheken sollen Arznei-Engpass lindern

Gesundheit & Umwelt
22.02.2023 16:00

Seit Monaten sind Hunderte Medikamente in Österreich schwer lieferbar. Die Ärztekammer sieht in einer alten Forderung die Heilung: den Ausbau der Hausapotheken.

Einmal mehr spricht sich die Ärztekammer für einen Ausbau der Hausapotheken aus. Waren es 2003 beispielsweise noch mehr als 200 steirische Ärzte, die eine solche hatten und Patienten so direkt mit Medikamenten versorgen konnten, sind es heute nur noch 150. Der Schritt sei nicht nur wichtig, um vor allem in ländlichen Regionen überhaupt noch Ärzte zu finden, sondern könne auch gegen aktuelle Lieferengpässe helfen, meint Präsident Michael Sacherer.

Nur Arzt kann „alternative Mittel verschreiben“
Wie berichtet, sind seit Monaten Hunderte Arzneien nur eingeschränkt verfügbar. Doch wie genau soll die Entlastung aussehen? „Ein Arzt weiß, was er gerade in seiner Hausapotheke hat und kann bei Lieferengpässen von gewissen Medikamenten - individuell auf jeden Patienten angepasst - ein alternatives Mittel verschreiben“, erklärt Sacherer. Das erspare dem Patienten ein lästiges Hin und Her zwischen Arzt und Apotheke und verhindere auch Verzögerungen bei der Einnahme wichtiger Medikamente.

Der steirische Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer (Bild: Christian Jauschowetz)
Der steirische Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer

Gut für Kunden und Umwelt
Vizepräsident Dietmar Bayer sieht einen weiteren Vorteil: „Der Ausbau würde 19.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen, wenn Menschen nicht vom Arzt in eine öffentliche Apotheke fahren müssten, um dort ihre Medikamente zu kaufen.“

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Wichtige Medikamente soll man direkt beim Arzt bekommen können. Das wollen die Patienten so und es ist auch gut fürs Klima und fürs Budget.

ÄK-Präsident Michael Sacherer

Und laut Karl Heinz Schrötter, Referent für Hausapotheken, besteht keine Gefährdung für öffentliche Apotheken, sie würden „ohnehin nur gut 20 Prozent ihres Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten“ machen. Es ist nicht der erste Vorstoß der Ärzte in dieser Angelegenheit. Apotheker-Vertreter haben sie bisher stets vehement abgelehnt.

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