Mit mehr als einem Dutzend Experten besuchen die ÖBB jede Gemeinde entlang der Strecke zwischen Wien-Meidling und Mödling. Die „Krone“ war beim ersten Infotag in Mödling dabei.
Wie laut wird die Bahn zu hören sein? Wird es die Baumreihe vor meinem Fenster noch geben? Und warum muss es auch noch Begleitwege entlang der Bahn geben? Mit vielen Fragen im Gepäck kamen mehr als 200 Interessierte zum ersten der vier im Februar in NÖ geplanten Info-Termine über den viergleisigen Ausbau der Südbahn nach Mödling. Beantwortet wurden diese von mehr als einem Dutzend bestens vorbereiteter Experten.
Erstmals Visualisierung zu sehen
Weil Bilder ja oft mehr sagen als tausend Worte, wurde erstmals zur Veranschaulichung eine Visualisierung der Strecke gezeigt. Anrainer konnten sogar auf ihr Haus zoomen und von dort einen virtuellen Blick auf die ausgebaute Südbahn werfen. Auch die Lärmentwicklung wurde grafisch aufgearbeitet. „Es wird eigentlich für alle Anrainer sogar besser, als es jetzt ist“, versichert Projektleiter Christian Trummer.
Radfahren neben der Bahn
Weiters erklärten Ökologen, was sie entlang der Strecke (nicht) gefunden haben, sogar Vertreter des Landes waren vor Ort, um über das Radfahren zu reden. Denn die Begleitwege sollen nicht nur für Erhaltungsarbeiten und von Einsatzfahrzeugen genutzt werden, sondern auch eine möglichst direkte Verbindung mit dem Drahtesel von Mödling nach Wien ermöglichen. Zudem werden im Zuge des Ausbaus die letzten beschrankten Bahnübergänge durch Unterführungen ersetzt und sämtliche Bahnhofe modernisiert und barrierefrei gestaltet.
Hinter dem Zeitplan und doch pünktlich
Aktuell bereiten die ÖBB die Einreichung des Projekts vor. Das UVP-Verfahren soll noch heuer starten. Damit liegt man etwas hinter dem Zeitplan, man ist aber zuversichtlich, wie geplant 2034 die komplette Strecke von Wien Meidling nach Mödling viergleisig in Betrieb nehmen zu können.
Rauer Wind aus Perchtoldsdorf
Am Donnerstag findet ab 14 Uhr die nächste Info-Veranstaltung in Perchtoldsdorf statt. Dort ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit den meisten Kritikern zu rechnen, nachdem sogar Unterschriften gegen das Großprojekt gesammelt wurden. Neben dem Ausbau in dicht besiedeltem Gebiet und Lärmbedenken von der höher gelegenen Aspettensiedlung kritisieren die Gegner auch die dort geplante Wendeanlage. „Sie ist 220 Meter lang, die Züge rollen dort mit 10 km/h hinein, um umzudrehen“, versucht Trummer die Weichen für mehr Verständnis zu stellen. Eine Verlegung nach Wien, wie sie von einem Teil der Perchtoldsdorfer gefordert wird, sei laut dem Projektleiter nicht zielführend. „Das würde bedeuten, dass deutlich mehr Züge in weit höherem Tempo durch Perchtoldsdorf fahren.“
Am Freitag folgt Brunn am Gebirge. Auch die Fragen von Interessierten, die sich vorab nicht angemeldet haben, werden entgegen der ausgeschickten Einladungen beantwortet. Jene in Maria Enzersdorf hat wie jene in Mödling bereits stattgefunden.
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