Es ist eine Vielzahl von Krisen, die Kinder und Jugendliche heute zu verarbeiten haben: Ukraine-Krieg, Klimaerwärmung, Zukunftsangst, und vieles mehr machen Kinder zu schaffen und führen zu Schlafstörungen, Depressionen und Ängsten. Auch sexuelle Belästigung bei Kindern und Jugendlichen im Internet nimmt zu. Kinder und Jugendliche sind im Internet heute überall Gefahren ausgesetzt, ganz egal wo sie sich bewegen: auf Social Media-Plattformen, in Chat-Foren, aber auch in Online-Spielen. Was junge Menschen beschäftigt, welche Gefahren es im Internet genau sind, die heute auf Kinder und Jugendliche tatsächlich lauern und wie Eltern und Betreuungspersonen Kinder und Jugendliche unterstützen können? Christine Piriwe von „Rat auf Draht“ war dazu heute bei Krone Live zum Talk mit Jürgen Winterleitner zu Gast.
Seit 1987 gibt es die österreichische Notrufnummer von Rat auf Draht: 147. Kinder und Jugendliche können sich rund um die Uhr anonym und kostenlos mit jedem Anliegen an die Notrufnummer wenden. Waren es früher „klassische“ Jugendthemen wie Liebeskummer und Streiterei mit der Freundin, so sind heute immer mehr junge Menschen von Angststörungen, Depressionen, Essstörungen, Arbeitslosigkeit und Suizidgedanken betroffen.
In den letzten Jahren melden sich viele Jugendliche zum Thema psychische Gesundheit. Das liegt auch daran, dass darüber auch mehr gesprochen wird, sagt Christine Piriwe. Außerdem melden sich Kinder und Jugendliche auch heute öfter als früher. 20 Minuten dauert ein Beratungsgespräch von Rat auf Draht in der Regel. Das berichtet Christine Piriwe im Talk mit Jürgen Winterleitner auf krone.tv.
Handy-Zeiten von Kindern reglementieren
Ab wann es Sinn macht, Kindern ein Smartphone zu geben, dazu meint die Beraterin von Rat auf Draht, dass es durchaus schon im Volksschulalter in Ordnung sei. Wichtig ist, dass Eltern und Erziehungsberechtigte den Umgang des Smartphones mit den Kindern gut besprechen. Warum wird das Handy gebraucht und wozu? Wichtig wäre auch, die „Handy-Zeiten“ von Kindern zu reglementieren und sich als erziehungsberechtigte Person auch selbst daran zu halten und als positives Beispiel voran zu gehen, sagt Christine Piriwe.
Ratsam im Umgang mit Smartphones, Tablets oder Laptops ist auch, möglichst früh mit den Kindern anzusprechen, dass es im Internet auch Gefahren gibt, auf die man Acht geben muss, so die Rat auf Draht-Beraterin. Es sei genauso wie im echten Leben. Verbote würden im Umgang mit sozialen Medien zudem eher kontraproduktiv sein.
Auch der Krieg in der Ukraine beschäftigt jungen Menschen und bereitet ihnen sorgen. Christine Piriwe von Rat auf Draht dazu: „Es sind die multiplen Krisen, kann man sagen. Es beschäftigt sie [Anm. d. Red.: die Kinder und Jugendlichen] nicht nur die eine Sachen. Wir haben Themen wie Zukunftsangst, Klimakrise, Ukraine-Krieg. Das ist eine Belastung die von vielen Seiten kommt und sich dann eben in Depressionen, Angst und Schlafstörungen niederschlägt.“
Für Flüchtlinge Rat auf Draht in ukrainischer Sprache
Ein spezielles Service bietet Rat auf Draht auch für Geflüchtete aus der Ukraine an: Sowohl für Kinder und Jugendliche, als auch für Erwachsene werden Beratungen in ukrainischer Sprache angeboten. Auch Flüchtlinge seien von vielen Sorgen und Ängsten belastet, berichtet Christine Piriwe.
Den ganzen Talk von Christine Piriwe von Rat auf Draht mit Jürgen Winterleitner sehen Sie im Video oben.
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