ARGE Kultur

„Drei Tage wach“ wird für alle ein Experiment

Salzburg
23.02.2023 12:00

Ab Freitag sind nicht nur die drei Performer vom Theater der Mitte im Saal der ARGE Kultur in Salzburg gefordert, sondern auch die Zuschauer. Drei Episoden an drei Tagen widmen sich der modernen Leistungsgesellschaft.

Die Performance ist die erste Station der Neuformation des „Open Mind Festivals“, das dieses Jahr nicht mehr als klassisches Festival, sondern als über das Jahr verteilte Einzelprojekte unter dem Namen „Open Mind Frequently“ weiterbesteht. Was genau das Publikum am Ende erwartet, das konnte auch ARGE-Chef und Kurator Sebastian Linz gegenüber der „Krone“ nur schwer in Worte fassen: „Die Performance ist auf komplexe Weise simpel, das Format lose und informell und am Ende vollkommen offen. Es ist weniger eine Veranstaltung als ein offener Begegnungsort, eine Einladung nach draußen.“

(Bild: Philipp Bruckschloegl)

Der Aufbau des Experiments lässt sich genau beschreiben: Im Studio im Keller steht eine Windmaschine, über die Müllsäcke gestülpt und dadurch aufgeblasen werden. Das Theater der Mitte nennt diese Konstruktion das Universum. Dieses gilt es am Laufen zu halten, was wiederum nur durch ständige Energiezufuhr gewährleistet werden kann. Die drei Performer sind also drei Tage lang damit beschäftigt, verschieden kognitive und körperliche Aufgaben an der Maschine zu lösen, um sie dadurch mit Energie zu versorgen. Das Ganze wird im Livestream übertragen, den sich das Publikum im ARGE-Saal ansehen kann, während parallel das Begleitprogramm läuft, das sich pro Tag um je eines der Themen Leistung, Überwachung und Erschöpfung dreht.

(Bild: Philipp Bruckschloegl)

Auch Experten stehen zum Gespräch bereit
Dazu kommen verschiedene Experten in den Saal, die mit den Anwesenden zum jeweiligen Tagesthema diskutieren, Filme sehen und zum Gespräch bereit stehen. „Am Freitag kommt zum Beispiel der Mentalcoach Wolfgang Seidl, der sonst im Sport und in Unternehmen zum Thema Leistung und Mental Health berät, oder Rupert Gruber, der im Gesundheitswesen tätig ist. Es wird keine Podiumsdiskussion, sondern man kann einfach mit ihnen reden“, so Linz. Des Weiteren wird gemeinsam gegessen, Texte gelesen, oder einfach nur im Matratzenlager ausgeruht. Wer sich ein Ticket für alle drei Tage kauft, kann jederzeit überall sein und auch mit den Performern interagieren.

(Bild: Tröster Andreas)

Ein offenes Experiment für alle Beteiligten
Ein ausgemachtes Ziel von „Drei Tage wach“ gibt es für Sebastian Linz nicht: „Es ist für das Theater der Mitte wie für uns Zuschauer ein offenes Experiment. Uns geht es um die Begegnung und um das Reflektieren, was im Studio und in unserer Gesellschaft passiert. Wenn es dann schöne Verbindungen gibt, die einen interessanten Austausch mit sich bringen, dann ist das der Sinn und Zweck dieser Unternehmung. Es ist eine Einladung zu kommen, zu verweilen und sich mit Themen zu beschäftigen, die einen etwas angehen. Und ich meine Leistung und Erschöpfung, da können die meisten von uns, glaube ich, recht viel aus ihrem privaten Lebenskontext dazu sagen.“

Larissa Schütz 

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