Tomaten, Gurken & Co.

Briten beklagen leere Gemüse-Regale im Supermarkt

Ausland
22.02.2023 21:03

In Großbritannien mehren sich die Berichte von leeren Gemüseregalen in den Supermärkten des Landes. Vor allem Paradeiser, aber auch Paprika und Gurken sollen knapp sein. Der Mangel sei aber nicht eine Folge des Brexits, sondern sei vielmehr Folge von schlechten Ernten in den Erzeugerländern, heißt es.

Es gebe Störungen der Lieferketten, weil die Ernten in den Erzeugerländern „durch schwierige Wetterbedingungen“ beeinträchtigt worden seien, wird das British Retail Consortium (BRC), der Wirtschaftsverband der britischen Einzelhandelsunternehmen, vom Sender BBC zitiert.

Vor allem Paradeiser, aber auch Paprika und Gurken sind in vielen Supermarkt-Filialen derzeit knapp. (Bild: Yui Mok/PA via AP)
Vor allem Paradeiser, aber auch Paprika und Gurken sind in vielen Supermarkt-Filialen derzeit knapp.

Gesunkene Ernteerträge in Spanien und Marokko
Vor allem Paradeiser finden sich derzeit selten in den Regalen. Sie werden im Winter aus Spanien oder Marokko importiert. In Südspanien seien die Ernteerträge zuletzt durch eine ungewöhnliche Kälteperiode und in Marokko durch Überschwemmungen beeinträchtigt worden, berichtet das BRC. Stürme hätten zudem zu Verzögerung bei der Anlieferung per Schiff geführt, heißt es.

Bei drei der größten Supermarktketten Englands wurde einem BBC-Bericht zufolge der Verkauf von Tomaten, Paprika, Gurken und anderem Gemüse eingeschränkt. Der Discounter Aldi kündigte an, den Verkauf von Paprika, Gurken und Paradeiser auf drei Stück pro Kunde zu beschränken. Asda hat den zusätzlich den Verkauf von Kopfsalat, Brokkoli, Karfiol und Himbeer-Körbchen auf drei Stück pro Kunde begrenzt.

(Bild: Yui Mok/PA via AP)

Bei Morrisons hat man für Gurken, Paradeiser, Salat und Paprika Grenzen von zwei Stück pro Kunde festgelegt. Auch andere große britische Supermärkte sind von den Engpässen betroffen, haben aber bislang noch keine Beschränkungen für Kunden eingeführt.

Bauern sorgen sich um Lebensmittelsicherheit
Indes machen sich die englischen Bauern Sorgen um Lebensmittel aus heimischer Produktion. „Wir sollten unsere Lebensmittelsicherheit niemals für selbstverständlich halten“, erklärte die Präsidentin der National Farmers Union, Minette Batters, am Dienstag auf einer Tagung des Verbandes.

So sei etwa die britische Eierproduktion auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gefallen. Bei Tomaten und Gurken rechnet der Verband sogar damit, dass die Produktion auf den niedrigsten Stand seit 1985 fallen wird. Auch etliche Viehzüchter wollen ihren Betrieb in den kommenden zwölf Monaten verkleinern.

Die Bauern sehen für diese Entwicklungen mehrere Gründe: Neben den durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Kosten spielen auch durch den Brexit verursachte Handelshürden und ein verschärfter Personalmangel eine Rolle. Auch der Klimawandel mache der Branche - etwa durch Dürren - das Leben schwer, heißt es.

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