Befreiungsschlag, Nebelgranate oder Notbremse? Die anderen Parteien sehen den jüngsten Schachzug von Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) kritisch. Wie berichtet, handelte er mit seiner Ex-Personalchefin einen neuen Vertrag aus, der bis 2025 befristet ist. Heute, Donnerstag, ist diese Causa Thema im Innsbrucker Gemeinderat.
Neuer Vertrag, neues Glück: Das scheint Georg Willis Motto beim Thema Nummer eins in Innsbruck zu sein. Mittlerweile den dritten Vertrag hält nun seine Ex-Personalchefin in den Händen. Ihre Gage bewegt sich für Normalverdiener immer noch in astronomischen Höhen, obwohl sie nur noch Sachbearbeiterin ist. „Diese Vertragsunterzeichnung im Eilverfahren ist ein klares Schuldeingeständnis!“, sagt dazu VP-Klubobmann Christoph Appler.
„Da den Gemeinderäten keine weiteren Details bekannt sind, wird man wohl wieder den neuen Vertrag über das Kontrollamt anfordern und überprüfen lassen müssen, denn die Vertrauensbasis zum Bürgermeister ist aufgrund der letzten Vorfälle nicht mehr gegeben.“
Stadt-VP fordert klare Worte von grüner Spitze
Appler fordert auch von der grünen Parteispitze klare Worte zu Willis Mega-Gagen-Causa ein: „Wo bleibt hier die Grüne Moral? Nach dem bekannt gewordenen, absolut sorglosen Umgang mit Steuergeldern erwarte ich mir eine Rüge oder zumindest eine klare Distanzierung von Grünen-Klubchef Gebi Mair und von Landesparteichef Christian Altenweisl.“
SP: Willi hat Vertrauen verspielt
SP-Stadtparteichef Benjamin Plach sieht den „kontroversen Sondervertrag“ mit Skepsis: „Der Bürgermeister hat das Vertrauen verspielt. Der neu aufgesetzte Vertrag muss einer gründlichen Prüfung unterzogen werden“, sagt Plach, der auch Vorsitzender des Rechtsausschusses ist.
Team Gerecht hält an Anzeige fest
„Georg Willis neuer Sondervertrag mit seiner Ex-Personalamtsleiterin ändert nichts am Verdacht der Untreue bzw. des Amtsmissbrauches“, hält GR Gerald Depaoli fest, der als Obmann des Kontrollausschusses den Stein ins Rollen gebracht hat. Er hält an seinen Sachverhaltsdarstellungen an die Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien und auch der Innsbrucker StA fest: „Wenn Willi glaubt, mit dem neuen Sondervertrag mit seiner Ex-Personalamtsleiterin sei die Angelegenheit für ihn erledigt, dann hat er sich getäuscht.“ Heute im Gemeinderat werden die Wogen wegen dieser Sache vermutlich wieder hochgehen!
Partei-Rauswurf hinfällig
Sofortiger Rauswurf aus der Partei war die Reaktion von Willi, Klubobmann Dejan Lukovic und GR Janine Bex auf die Abspaltung des Lebenswerten Innsbruck. Der Landesausschuss gab dem entsprechenden Antrag statt. Doch die drei Abtrünnigen um GR Marcela Duftner bekämpften den Ausschluss – und bekamen recht! „Keine statutenkonforme Begründung des Ausschlusses“, stellte das Schiedsgericht fest. Nächste grüne Pleite!
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