Für ihre Kinder wollen Eltern nur das Beste. Umso besser, wenn sie ihre Sprösslinge damit auch vor Bluthochdruck und dessen möglichen Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall schützen können. Das ist gar nicht schwer! Was Mütter und Väter über Vorbeugung wissen sollten.
Die Grundlagen für Bluthochdruck (Hypertonie) im Erwachsenenalter werden oft bereits in Kinder- und Jugendtagen gelegt. „Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass sich anhand einiger Voraussetzungen in der Kindheit gut voraussagen lässt, ob jemand als Erwachsener zu Bluthochdruck neigt. Deshalb ist diese Lebensphase so wichtig, um der Entwicklung zukünftiger Hypertonie und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall im späteren Leben vorzubeugen“, erklärt Ao. Univ.-Prof. Dr. Daniela Baumgartner, Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie, Medizinische Universität Graz.
Welche Faktoren beeinflussen das spätere Bluthochdruckrisiko?
Genetische Anlagen, ein geringes Geburtsgewicht und Schwangerschaftsdiabetes der Mutter spielen eine Rolle. So haben ehemalige Frühgeborene beispielsweise schon im Vorschulalter oft höhere systolische Blutdruckwerte als „termingeborene“ Kinder. Der Kinderarzt sollte daher bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen immer den Blutdruck messen. Aber auch Lebensstilfaktoren wie Übergewicht spielen eine große Rolle.
Übergewicht ist besonders schädlich
Unter Heranwachsenden mit normalem Gewicht leiden nur etwa 1,4% an Bluthochdruck. Bei übergewichtigen Kindern sind es 7%, bei adipösen (stark übergewichtigen) bereits 25%. Vor allem eine schnelle Gewichtszunahme bis zum zweiten Geburtstag, von zwei bis fünf Jahren und im Jugendalter erhöht das Risiko für Hypertonie im Erwachsenenalter, zeigte eine südafrikanische Untersuchung.
Wie wird man zu viele Kilos los?
„Kinder mit Übergewicht sollten versuchen, ihr Gewicht zu halten und Jugendliche eine langsame beständige Abnahme anstreben. Dies erreichen Heranwachsende durch Änderungen ihres Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Mit Unterstützung der Familie und/oder Programmen, Schulungen sowie einer Rehabilitation kann ein langfristiger Erfolg gelingen. Der Kinder- und Jugendarzt hilft betroffenen Familien, einen geeigneten Weg zu finden“, so Prof. Baumgartner von der Arbeitsgruppe Kinderkardiologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). „Nur in seltenen Fällen sind Medikamente erforderlich oder ein operativer Eingriff in Form einer Magenverkleinerung, um ein gesundes Gewicht zu erreichen.“
Die Ärztin rät Familien, auf eine gesunde Ernährung mit reichlich Früchten, Gemüse und Vollkornprodukten sowie fettarmen Milcherzeugnissen zu achten. Fleisch, Wurst, gesüßte Getränke, stark Zuckerhaltiges, Produkte mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren oder viel Salz, wie z.B. Fertiggerichte, sind hingegen nicht zu empfehlen. Auch Sport kann den Blutdruck positiv beeinflussen: Die Kleinen sollten sich täglich etwa eine Stunde mäßig bis stark bewegen. Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen und Radfahren eignen sich sehr gut dafür. Eltern sollten mitmachen, um ein gutes Vorbild zu sein.
„Sitzende Tätigkeiten wie Fernsehen und Computerspielen begünstigen Bluthochdruck, während Lesen dagegen nicht diesen Effekt hat“, ergänzt Prof. Baumgartner. Außerdem sei ausreichend Schlaf wichtig. Denn Schlafmangel und -störungen können die Blutdruckwerte steigen lassen.
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