Energie-Ausbau

Erneuerbare Energie: nicht immer naturverträglich!

Klima
15.03.2023 12:58

Erneuerbare Energie ist nicht immer naturverträglich. Damit Österreich krisensicher wird, fordert die Petition „Neustart“ jetzt Energie-Ausbaupläne im Einklang mit der Natur. Hier unterschreiben und Österreich krisensicher machen! 

Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse – all diese Energiequellen werden mit erneuerbaren Ressourcen betrieben. Das macht sie jedoch nicht automatisch umweltfreundlich. Denn damit diese Energiequellen langfristig naturverträglich sind, müssen bereits vor dem Bau Vorkehrungen getroffen werden.

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Wird vor dem Bau nicht genau geschaut, wie das Ökosystem des gewählten Standorts beeinträchtigt wird, kann auch ein erneuerbares Kraftwerk schlecht für die Natur sein.

Viktoria Auer, Global 2000

„Wird vor dem Bau nicht genau geschaut, wie das Ökosystem des gewählten Standorts beeinträchtigt wird, kann auch ein erneuerbares Kraftwerk schlecht für die Natur sein“, erklärt Viktoria Auer von Global 2000. Zum Beispiel sei die Wasserkraft in Österreich bereits vollends ausgeschöpft, ein Ausbau wäre daher für die Ökosysteme österreichischer Flüsse problematisch. Es wären maximal Effizienzsteigerungen sinnvoll, so die Expertin.

Das Potenzial für Wasserkraft ist in Österreich voll ausgeschöpft. Effizienzsteigerungen wären jedoch möglich. (Bild: Energie AG)
Das Potenzial für Wasserkraft ist in Österreich voll ausgeschöpft. Effizienzsteigerungen wären jedoch möglich.

Trotzdem sei das Potenzial für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Österreich vorhanden. Die Möglichkeiten, die jedes Bundesland für den Ausbau hat, sind dabei ganz unterschiedlich. In Wien sei das Potenzial aufgrund der geringen Fläche begrenzt, Niederösterreich hätte beispielsweise viel mehr Möglichkeiten für den Ausbau naturverträglicher Energien (siehe Grafik). In Tirol und Vorarlberg gebe es mehr Potenzial für Windkraft, als behauptet.

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Es braucht die Sicht auf ganz Österreich und die gemeinsame Aufgabe der Energiebereitstellung über Bundesländergrenzen hinweg.

Roger Hackstock, Verband Austria Solar

Roger Hackstock, Geschäftsführer vom Verband Austria Solar, betont die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit der Bundesländer: „Die Bundesländer müssen alle Ressourcen nutzen und mehr als ihren eigenen Energiebedarf an Erneuerbaren ausbauen. Es braucht die Sicht auf ganz Österreich und die gemeinsame Aufgabe der Energiebereitstellung über Bundesländergrenzen hinweg.“
Geeignete Zonen für Ausbau festlegen
Ergänzend schlägt Auer von Global 2000 eine Festlegung von Zonen fest. Die jeweilige Landesregierung müsse Vorrangzonen für den Ausbau von Wind- und Wasserkraft festlegen, die ökologisch geeignet sind. Ebenso müssten Ausschlusszonen definiert werden, in denen wichtige Naturschutzgebiete nicht verbaut werden dürfen.

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Die naturverträglichste Energie ist die, die wir gar nicht erst produzieren müssen.

Viktoria Auer, Global 2000

Neben dem nachhaltigen Ausbau von Erneuerbaren Energiequellen muss auch der Energieverbrauch gesenkt werden. Auer hebt diesbezüglich hervor: „Je weniger Energie wir verbrauchen, desto weniger Kraftwerke braucht es, um diese zu erzeugen. So werden auch Ressourcen, die wir für den Bau von Kraftwerken braucht, eingespart. Die naturverträglichste Energie ist die, die wir gar nicht erst produzieren müssen“.

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com)

Fläche von 16 Fußballfeldern täglich in Österreich versiegelt

Doch auch die Bodenversiegelung spielt beim Energieverbrauch eine Rolle.
Mehr als 40 m² pro Minute, mehr als elf Hektar – umgerechnet 16 Fußballfelder – pro Tag: So viel wertvoller Boden geht in Österreich durchschnittlich verloren, indem dieser mit einer wasserundurchlässigen Schicht wie Beton oder Asphalt überzogen wird.

Durchschnittlich 16 Fußballfelder werden täglich in Österreich versiegelt. (Bild: Christian Lendl)
Durchschnittlich 16 Fußballfelder werden täglich in Österreich versiegelt.

Dabei sehe das offizielle Nachhaltigkeitsziel des Bundes nur knapp ein Viertel der Fläche vor – nämlich 2,5 Hektar pro Tag. Doch es werde ohne jegliche Konsequenzen verfehlt, so Simon Pories, Bodenschutz-Sprecher des WWF.

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Der überbordende Flächenfraß ist einer der größten Treiber der Biodiversitäts- und Klimakrise. Er verstärkt Naturkatastrophen, gefährdet die Gesundheit der Menschen und führt nicht zuletzt zu einem enormen Energieverbrauch

Simon Pories, Bodenschutz-Sprecher vom WWF Österreich

Das habe weitgehende Gefahren für Mensch und Natur zur Folge. „Der überbordende Flächenfraß ist einer der größten Treiber der Biodiversitäts- und Klimakrise. Er verstärkt Naturkatastrophen, gefährdet die Gesundheit der Menschen und führt nicht zuletzt zu einem enormen Energieverbrauch“, erklärt Pories.
Daher fordert die Petition „Neustart“ jetzt einen stärkeren Vertrag mit verbindlichen Maßnahmen gegen die Bodenversiegelung – denn die Rettung der Natur schützt das Klima!

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