Folgeerkrankungen

Vorsicht bei „verschleppter“ Erkältung

Gesund Aktuell
24.02.2023 15:34

Nach spätestens 10 Tagen sollte eigentlich Schluss sein, wenn Sie an einem grippalen Infekt leiden. Doch wer sich nicht schont, riskiert einen hartnäckigen Verlauf und Folgeleiden.

Jetzt müsste ich doch endlich wieder gesund sein, doch noch immer plagen mich Husten und Abgeschlagenheit. Das hört man von Erkälteten öfter. Doch was steckt dahinter, wenn die Krankheit nicht enden will?

Harmloser Schnupfen, schwere Erkrankung
Wer eine Verkühlung ignoriert und weiter arbeiten geht oder Sport betreibt, darf sich nicht wundern, wenn die Symptome nicht besser werden. Es kann sogar zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen und Folgeerkrankungen auslösen: Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Bronchitis, Lungen- sowie Herzmuskelentzündung.

Entzündung des Herzmuskels

Bei einer Myokarditis entzünden sich die Zellen des Herzmuskelgewebes. Auslöser ist meist eine Infektion mit Krankheitserregern, vor allem Viren. In vielen Fällen heilt eine Herzmuskelentzündung folgenlos aus. Wichtig ist allerdings, dass sich die Betroffenen ausreichend lange körperlich schonen. Wer zu früh wieder aktiv wird, riskiert bleibende Schäden am Herzen. Wenn man sich also abgeschlagen fühlt, bei körperlicher Anstrengung sehr schnell ermüdet und unter Herzrasen sowie Druckgefühl hinter dem Brustbein leidet, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen, vor allem, wenn die Symptome einige Wochen nach einer Erkältung oder einem anderen Infekt auftreten.

Erkältungsviren setzen den Schleimhäuten enorm zu. Dadurch werden sie anfälliger für Bakterien, die sich dort normalerweise in geringer Anzahl aufhalten. Die Erreger können sich vermehren und in Folge einer viralen Erkältung eine bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung bilden. Anzeichen dafür sind Druckempfindlichkeit der Wangenknochen, aber auch Schmerzen im Oberkiefer. Die Kopfhaut über der Stirn kann beim Frisieren ebenfalls empfindlich reagieren.

Eine akute Nebenhöhlenentzündung kann in eine chronische übergehen (Bild: decade3d - stock.adobe.com)
Eine akute Nebenhöhlenentzündung kann in eine chronische übergehen

Es kommt zum Etagenwechsel
Steigen die Viren „einen Stock tiefer“, kann eine Bronchitis auftreten. Wichtig ist hier, die Schleimhäute der Bronchien zu schonen und so wenig wie möglich zu reizen, etwa durch Zigarettenrauch. Darüber hinaus sind alle Maßnahmen sinnvoll, die das Immunsystem stärken und so das allgemeine Risiko für Infektionskrankheiten senken: reichlich Vitamine, vor allem Vitamin C und D, sowie Zink zuführen.

Bei starkem Husten zum Arzt!
Eine Lungenentzündung kann durch bestimmte Viren verursacht werden. Häufiger kommt es jedoch vor, dass sich zusätzlich zu den Erkältungsviren auch Bakterien in den Atemwegen ansiedeln und zu einer sogenannten bakteriellen Superinfektion führen. Typische Symptome sind hohes Fieber, Husten mit Auswurf, Atemnot und schneller Puls. Hier sollte auf jeden Fall ein Arzt kontaktiert werden.

Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, sollte bei jeder Erkältung der Körper geschont werden, um ihn bei der Bekämpfung der Viren nicht noch zusätzlich zu belasten.

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