Statt alte Flieger nach der Corona-Zwangspause wieder flugtauglich zu machen, bestellen Airlines lieber neue Maschinen. Davon profitiert Zulieferer FACC. Den Innviertlern macht aber auch ein E-Flugzeug-Projekt viel Freude.
Egal ob es Aktionen von Klimaaktivisten sind oder die Streiks, die zuletzt auch die Flughäfen in Berlin, Frankfurt, Hamburg, München lahmlegten - nichts scheint den Aufschwung in der Luftfahrt stoppen zu können. „Die Märkte erholen sich sehr gut“, sagt Robert Machtlinger. Der Vorstandschef des Innviertler Flugzeugzulieferers FACC hat einen guten Überblick über die Branche: USA und Europa hinken zwar im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit noch etwas vom Flugaufkommen hinterher, der Mittlere Osten mit Dubai und Katar ist dagegen schon wieder auf 100 Prozent.
Dass das coronabedingte Reiseverbot für Chinesen fiel und auch die Einreise nach China wieder unproblematisch möglich ist, ist ein Turbo. „Die Airlines haben da einen gewaltigen Druck, den Bedarf gut zu bedienen“, sinniert Machtlinger. FACC machte im Vorjahr etwa 600 Millionen € Umsatz. Der operative Gewinn, getrübt von steigenden Material- und Energiekosten, lag bei rund fünf Millionen Euro.
Bei Flügen nach China gibt es bei weitem noch nicht die Möglichkeiten wie vor Covid-19. Die Airline-Branche hat da gewaltigen Druck, die Mengen und Bedarfe, die Asien bringt, gut zu bedienen.
Robert Machtlinger, FACC-Vorstandschef
In der Corona-Krise wuden viele ältere Flieger außer Dienst gestellt
Der Blick bei den Innviertlern geht aber nach vorne: Die Nachfrage nach Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen zog an, auch Langstreckenflieger wie die Boeing 787 und der Airbus A350 sind wieder verstärkt gefragt. Corona weckte hier sogar den Bedarf. „Man hat in der Krise viele ältere Flieger außer Dienst gestellt. Die zurückzuholen, ist möglich, kostet aber auch einen g’scheiten Aufwand“, weiß der FACC-Chef. Deshalb entscheiden sich viele Fluglinien dafür, lieber gleich etwas Neues zu kaufen.
Mit Stellantis und United Airlines
Auch in Sachen Urban-Air-Mobility läuft’s bei den Innviertlern gut: FACC ist hier ja unter anderem beim E-Flugzeug von Archer Aviation an Bord, produziert Rumpf- und Flügelteile. Archer baut auf ein starkes Netzwerk: Partner sind etwa Autohersteller Stellantis und United Airlines.
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