„Kann nicht anders“
Klimaaktivist klebt sich an Gerichtstisch fest
Ein Klimaaktivist stand am Donnerstag wegen Nötigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt in Berlin vor Gericht. Doch der 23-Jährige nützte den Prozess zu einer weiteren Inszenierung und musste mitsamt seines Tisches, auf dem er sich festgeklebt hatte, aus dem Verhandlungssaal getragen werden.
Henning Jeschke gehört zu den Gründungsmitgliedern der „Letzten Generation“ und sorgte kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2021 mit einem Hungerstreik in Berlin für Aufregung. Der 23-Jährige und einige seiner ebenfalls streikenden Mitstreiter forderten öffentliche Gespräche mit den Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, Grüne und SPD. Sozialdemokraten-Chef Olaf Scholz, der später auch Kanzler wurde, willigte tatsächlich ein.
Doch die Themenlage und die Klimapolitik haben sich seither nicht wesentlich verändert. Derzeit wird aber weniger gehungert, es wird mehr geklebt. Wegen einer solchen Straßenblockade stand Jeschke nun vor Gericht. Doch offenbar sind die Stunden im Verhandlungssaal für den jungen Mann vergeudete Zeit, vielmehr sollte über den Klimanotfall gesprochen werden, wie er immer wieder betonte.
„Es tut mir leid, aber ich kann nicht anders“
Plötzlich sprang Jeschke auf, klebte seine Hand an seinem Tisch fest und erklärte: „Es tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Ich muss das tun. (...) Warum wird hier weiter darüber gesprochen, wie viel Gramm in welcher Klebertube war an welchem Ort mit welchem Polizisten? Wir müssen endlich die Menschen vor Gericht stellen, die das Klima zerstören. Die in Privatjets über unseren Köpfen fliegen.“
Während seiner Rede, die Jeschke mit seinem Handy filmte und live streamte, verließ der Richter den Saal. Wenig später kamen zwei Sicherheitsbeamte, die den Angeklagten und den Tisch aus dem Saal trugen.
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